BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Rhein(graben)

Weisser Bogen, von der Köln-Porzer Uferseite aus gesehen: nicht unvorstellbar für Biber.  (Justus Siebert)

Wie alle europäischen Flußsysteme hat der Biber natürlich einst auch das Rheintal mit seinen Auenlandschaften, die er mitgeprägt hat, und die Nebenflüsse besiedelt. Die ausgedehnten Rheinauen sind ab dem 19. Jahrhundet durch Bebauung, Besiedlung und Begradigung des Hauptstromes weitestgehend verschwunden, der Biber selbst ist durch intensive Bejagung bis ca. 1850 im gesamten Rheintal vom Bodensee bis zur Nordsee-Mündung in Holland ausgerottet worden, somit auch im Niederrheinischen Abschnitt in Nordrhein-Westfalen.

Derzeit gibt es also direkt entlang des Rheines keine Biberpopulation, die Sichtung 2015 mitten im Strom vor Düsseldorf dürfte ein Einzelexemplar gewesen sein, ob ausgesetzt oder verirrt, von wo aus auch immer, weiß man nicht. Immerhin ist diese Sichtung ein Hinweis darauf, dass der Biber sehr wohl wieder am Rhein auftauchen könnte, im wahrsten Sinne des Wortes, sobald er die Zuflüsse erreicht hat, wie Ahr, Wupper, Sieg oder (außer-nordrhein-westfälisch) den Main. In seinem jetzigen Zustand, mit Besiedlungen und Straßen bis hart an den Uferbereich, und sterilen und stark frequentierten Uferabschnitten ist der Rhein wohl kein idealer Lebensraum für den Biber, gleichwohl gibt es immer noch Abschnitte, welche ihm ausreichende Existenzgrundlagen bieten könnten. Z.B. die verbliebenen Rest-Auen, im Kölner Einzugsgebiet der Weißer Bogen oder auf der anderen Seite im Bereich Lülsdorf/ Langel. Aber bis dorhin müßte er es erst einmal schaffen...  

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Biber-Meldung

Flussgebiete und Verbreitung in NRW

Vorkommen des Bibers

Flussgebiete, die bisher nicht vom Biber erschlossen wurden

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