Scheinlösung CCS

Viele Millionen Tonnen Klimaabgase aus der Industrie sollen künftig in Böden und Meeren gelagert werden. Diese Technik bezeichnet man als Carbon Capture and Storage (CCS). Dabei wird es höchste Zeit, dass die Industrie ihre Emissionen reduziert, statt sie in Gesteinsschichten an Land und in Meeresböden zu verklappen.

Der BUND fordert

  • Keine Subventionen für CCS und fossilen Wasserstoff mit CCS („blauer Wasserstoff“).
  • Keine Lizenzen und keine gesellschaftliche Haftung für CO2 Endlager.
  • Der Meeresschutz darf nicht beschnitten werden.
  • Keine Exportgenehmigungen für CCS auf See.
  • Ausstiegsplan aus allen fossilen Energieträgern und umfassendes Maßnahmenpaket für einen dekarbonisierten Industriesektor und echte Kreislaufwirtschaft.
  • Verbindliche Energiesparziele auch für Industrie. Kein CCS solange Fossile genutzt werden.
  • Natürliche CO2-Reduzierer wie Moore, Wälder und Grünland regenerieren und ökologisch nutzen.
Oje, das hat nicht geklappt! 20251112141207dd1c192f

Die Abscheidung, der Transport und die Deponierung von Kohlendioxid (engl. Carbon Capture and Storage, CCS) wird von den fossilen Konzernen als wirksames Mittel zum Erreichen der Klimaschutzziele beworben. Gleichzeitig wittern sie gute Geschäfte, denn der Einstieg in eine CCS-Wirtschaft wäre für sie sehr profitabel.

Für Ökosysteme, Gesundheit und Klima würden durch CCS jedoch unkalkulierbare und generationsübergreifende Risiken entstehen. Folgekosten hätte die Gesellschaft als Ewigkeitslast zu tragen. Die CCS-Technik stellt die völlig falschen Weichen. Die Schwer-, Chemie- oder Zementindustrie könnte weitermachen wie bisher, statt ihre klimaschädliche Produktion umzubauen und nachhaltige Produkte zu entwickeln. Mit CCS entstehen sogar zusätzliche Emissionen. Der Bau neuer Anlagen und Pipelines für CCS schafft langfristige Richtungsentscheidungen, die den Verbrauch von Erdgas und Erdöl weiter rechtfertigen und sogar erhöhen. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und eine energie- und rohstoffsparende Kreislaufwirtschaft werden so ausgebremst. CCS ist damit eine Scheinlösung, die echten Klimaschutz zu blockieren droht.

Doch die Risiken werden weitgehend ignoriert - auch von der Politik. So macht zum Beispiel die schwarz-rote Bundesregierung Tempo bei der Schaffung eines Rechtsrahmens für die Einführung der umstrittenen CCS-Technologie. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat im Juni 2025 einen Referentenentwurf für ein „Gesetz zur dauerhaften Speicherung und zum Transport von Kohlendioxid (Kohlendioxidspeicherung- und -transportgesetz – KSpTG)“ in die Verbändebeteiligung gegeben. Dadurch soll CCS für praktisch alle industriellen Prozesse geöffnet werden.  Dazu wird CCS das „überragende öffentliche Interesse“ attestiert, Umweltstandards und Beteiligungsrechte bleiben dadurch auf der Strecke.

Auch das Land NRW setzt in seiner bisherigen Carbon Management Strategie auf diese umstrittene Technologie. Zwar soll CCS vermeintlich unvermeidbaren Prozessemissionen z.B. in der Zement- und Kalkindustrie vorbehalten bleiben, dennoch sieht der BUND darin eine falsche Weichenstellung. Anstatt Milliarden von Euro in diese technologische Scheinlösung zu stecken, müssen die natürlichen CO2-Senken wie Wälder und Moore optimiert werden.

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