Der Luchs – ein heimlicher Waldbewohner kehrt zurück?

Der Luchs ist an einigen Stellen in Deutschland wieder unterwegs und macht unsere Natur ein Stück reicher. Doch in Nordrhein-Westfalen haben sich bisher nur Einzeltiere gewagt und diese sind leider (fast) alle nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Der BUND arbeitet an der Vision, dass Luchse in Mitteleuropa wieder flächendeckend in geeignete Lebensräume zurückkehren können.

Der BUND macht aktiv

  • für die Rückkehr des Luchses in Nordrhein-Westfalen,
  • für die Entwicklung grüner Korridore als Wanderrouten für Wildtiere,
  • für die Schaffung und den Erhalt von Rückzugsräumen für diese scheue Wildtierart,
  • für die Toleranz gegenüber einem Beutegreifer wie dem Luchs als Teil unserer Natur.

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Luchsland Deutschland

Luchs. Foto: Stefan Eschweiler.

Der BUND arbeitet an der Vision, dass Luchse in Mitteleuropa wieder flächendeckend in geeignete Lebensräume zurückkehren können.

Deutschland war einmal Luchsland. In nahezu allen unseren Wäldern war der Eurasische Luchs (Lynx lynx) unterwegs. Doch schon im 19. Jahrhundert war der Luchs aus weiten Teilen Mitteleuropas verschwunden. Seine Geschichte ähnelt der vieler großer Beutegreifer.

Der BUND engagiert sich seit den 1970er Jahren für die Heimkehr der Luchse. Die meisten Luchse leben im Harz, im Bayerischen Wald und im Pfälzer Wald. Dort wurde ihr Bestand aktiv unterstützt. Die scheuen Katzen tauchen aber auch vermehrt in Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und vereinzelt sogar in Brandenburg auf. Es handelt sich dabei vor allem um abwandernde Luchse, die auf der Suche nach neuen Revieren sind. Da jedoch junge Luchsweibchen ihre Reviere nur angrenzend zu denen von Artgenossen einrichten, erholt sich der Luchsbestand in Deutschland nur sehr langsam. Zudem verhindern große waldfreie Flächen, das dichte Straßennetz mit hohem Verkehrsaufkommen und teilweise auch illegale Tötungen die Rückkehr des Luchses.

Es ist ein Gewinn für unsere heimische Artenvielfalt, dass heute, laut Bundesamt für Naturschutz (2021), wieder 125 bis 135 erwachsene Luchse durch Deutschland streifen – aber viel zu wenige, um ihr Überleben dauerhaft zu sichern

Wissenswertes in Kürze

  • Wiederansiedlungsprojekten ist es zu verdanken, dass der Eurasische Luchs wieder in einigen Ländern zu finden ist.
  • Ein Luchsrevier entspricht in etwa der Größe des Stadtstaates Bremen.
  • Das Nahrungsspektrum unserer heimischen Luchse besteht bis zu 90% aus Rehen.
  • Der Luchs wird in der Roten Liste als stark gefährdet geführt und ist in den Anhängen II & IV der FFH-Richtlinie gelistet, somit hat Deutschland die Verpflichtung zum strengen Schutz des Luchses und zur Ausweisung von Schutzgebieten.
  • In Nordrhein-Westfalen gäbe es auch Platz für etwa 50 Tiere. Aber alleine schaffen sie es nicht hierher.

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