
10. Oktober 2017 | Meldung
Ein Ausbau des Stromnetzes ist erforderlich, um Strom aus erneuerbaren Energien zu den Zentren des hohen Verbrauchs transportieren zu können. Dies macht das Stromsystem flexibler und reduziert den Bedarf an neuen fossilen Kraftwerken. Allerdings ist der Ausbau der Netze nur dort sinnvoll, wo dies zur Erneuerung des Energiesystems und somit zur effizienten Nutzung erneuerbarer Energien beiträgt.
Bislang war es eine bloße Behauptung, dass neue Stromnetze dem Ausbau der erneuerbaren Energien dienen. Im Sommer 2011 wurde das Verfahren der Stromnetzplanung neu geregelt. Mehr Transparenz und Beteiligung der Öffentlichkeit waren die erklärten Ziele.
Der von den Übertragungsnetzbetreibern angegebene Netzausbaubedarf geht aus Sicht des BUND weit über die Anforderungen der Energiewende hinaus. Die Planungen sind viel zu sehr auf einen starken Ausbau von Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee ausgelegt. Ein Ausbau der Windenergie an Land wird nicht ausreichend berücksichtigt. Gleichzeitig dient der vorgeschlagene Netzausbau eben nicht nur wie behauptet dem Ausbau der erneuerbaren Energien, sondern auch dem europäischen Stromhandel und der höheren Auslastung klimaschädlicher Kohlekraftwerke. Viele Flexibilisierungsmöglichkeiten, die den Ausbaubedarf reduzieren könnten, bleiben hingegen unberücksichtigt.
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