Braunkohle - Totalzerstörung von Natur, Landschaft und Gewässerhaushalt

Es gibt kaum einen größeren Eingriff in die Umwelt als den Braunkohlentagebau. Ganze Landstriche werden verwüstet, das Grundwasser für lange Zeit geschädigt. Und die Rekultivierung kann diesen Verlust nicht ersetzen.

Es gibt wohl kaum einen Eingriff in Natur und Umwelt, der so nachhaltig und gravierend ist wie der Abbau und die Nutzung von Braunkohle. Um die Kohle fördern zu können werden ganze Landstriche verwüstet, das Grundwasser für Jahrhunderte geschädigt, Siedlungen devastiert. Bei der Umwandlung der Braunkohle in Energie werden große Mengen des Klimakillers Kohlendioxid freigesetzt und die Gewässer über das Kühlwasser aufgeheizt. Was nach Tagebauende bleibt, sind gigantische Restlöcher, die über Jahrzehnte künstlich mit Wasser befüllt werden sollen. Anstelle fruchtbarer Böden entstehen Kultursubstrate, deren landwirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt sind. Die grundwasserabhängigen Feuchtgebiete werden zu Biotopen am Tropf, welche dauerhaft künstlich mit Wasser versorgt werden müssen. Uralte Waldgebiete wie der Hambacher Forst wurden empfindlich verkleinert.

Bis Ende 2023 wurden im Rheinland 34.270 Hektar Land vom Braunkohlentagebau in Anspruch genommen. Davon wurden 23.978 ha wieder nutzbar gemacht. 13.120 ha wurden wieder für landwirtschaftliche Zwecke zur Verfügung gestellt, 8.826 ha wurden aufgeforstet. Für Wasserflächen wurden 820 ha bereit gestellt. Die aktuelle Betriebsfläche liegt bei 10.296 ha. Um die Braunkohle zu gewinnen, wurden allein zwischen 2013 und 2023 etwa 4 Milliarden Kubikmeter so genannter "Abraum" gefördert. Aktuell beträgt das  Abraum:Kohle-Verhältnis 4,18:1. Um 48 Millionen Tonnen Braunkohle zu fördern, wurden 202 Millionen Tonnen Material weggebaggert. Dabei wird die Materialgewinnung zunehmend von der Kohlegewinnung entkoppelt, zum Beispiel in der so gen. Manheimer Bucht. [Quellen: Statistik der Kohlenwirtschaft e.V., Jahresbericht 2023 der Bergbehörde NRW]

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