BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Windenergieblockade in NRW beenden – Tatsächliche Akzeptanzoffensive starten

02. September 2019 | Energiewende, Klima & Energie, Klimawandel, Windenergie

Anhörung des Landtags-Wirtschaftsausschusses

Windenergieblockade in NRW beenden – Tatsächliche Akzeptanzoffensive starten Windenergie - tragende Säule der dezentralen Energiewende. [Foto: Dirk Jansen]

Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die Landesregierung auf, ihre Blockadehaltung für einen naturschutzverträglichen Ausbau der Windenergie aufzugeben und eine neue tatsächliche  Akzeptanzoffensive zu starten. Im Vorfeld einer Sachverständigenanhörung des Wirtschaftsausschusses des Landtags am kommenden Mittwoch appellierte der Umweltverband an Schwarz-Gelb, die windkraftfeindlichen Änderungen des Landesentwicklungsplans zu stoppen und einen neuen Windenergieerlass zu erarbeiten.

„Die Windenergie muss wieder eine zentrale Säule der Energiewende in NRW werden“, forderte BUND-Vorstand Klaus Brunsmeier. „Anstatt diesen Energieträger in einer sich dramatisch verschärfenden Klimakrise  zu fesseln brauchen wir eine zeitnahe naturschutzverträgliche Ausbauoffensive auf bis zu zwei Prozent der Landesfläche.“ Um die Akzeptanz der Windenergie  zu steigern erwartet der BUND zusätzlich, dass die Landesregierung die Grundlagen  für eine bessere finanzielle Beteiligung von Bürger*innen, Genossenschaften und Kommunen schafft.  Zugleich wendet sich der Umweltverband gegen die verbreiteten Versuche, mit vorgeschobenen Naturschutzargumenten ungewollte Windenergieanlagen zu verhindern.  So verursachten etwa unsere Gebäude oder der Verkehr im Vergleich mit Windenergieanlagen ein Millionenfaches an Vogelschlagopfern.  Vier von fünf Arten würden durch intensive Landbewirtschaftung und Naturzerstörung durch Straßenbau, neue Wohn- und Gewerbegebiete sowie die Klimaveränderungen bedroht.

Mit einer besseren Regionalplanung von Windenergievorrangflächen ließen sich die meisten Konflikte vermeiden, ist der BUND überzeugt. „Aber gerade diese Planungsinstrumente hat die Landesregierung gekappt. Stattdessen wurde eine unsachgemäße und bundesrechtswidrige feste Abstandregel von 1.500 Meter zur Wohnbebauung eingeführt“, so Brunsmeier. So würden Rechtsunsicherheit geschaffen, die Kommunen mit lokalen Konflikten allein gelassen und nachhaltige regionale Wertschöpfung verhindert.

Auf vehemente Ablehnung des BUND führt auch der undifferenzierte Ausschluss des Baus von Windenergieanlagen im Wald. „Wald ist nicht gleich Wald. Warum der Bau von Windenergieanlagen auf intensiv forstwirtschaftlich genutzten Nadelholzplantagen ausgeschlossen sein soll, erschließt sich uns nicht“, sagte BUND-Experte Brunsmeier. Gerade auf den durch eine falsche Bestockung und  Bewirtschaftung sowie durch die Klimaveränderungen stark geschädigten Forstflächen böten Windenergieanlagen eine wichtige  Einnahmealternative für Waldbauern. Damit könne auch die Basis für eine natürliche und ökologischer Waldentwicklung in Zeiten weltweiter Klimaveränderungen geschaffen werden. Insofern erwartet der BUND, dass die Landesregierung ihre starre ideologische Haltung aufgibt und auch den Windenergieerlass zügig ändert.

Die BUND-Stellungnahme zur Sachverständigen-Anhörung des Wirtschaftsausschusses des Landtags am 4. September 2019 finden Sie …hier

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