Besonders viele Wildkatzen-Populationen konnte der BUND in den großen Waldgebieten im Westen, vor allem in Eifel und Hunsrück, sowie im Leine-Weser-Bergland, Harz und Hainich nachweisen. Die Wildkatzenbestände haben sich in diesen Kerngebieten in den vergangenen Jahren gut erholt, nachdem sie durch Jagd und deutliche Verkleinerung ihres Lebensraums, der naturnahen Wälder, nahezu verschwunden waren. Dennoch sind viele für die Wildkatze geeignete Wälder im Süden und Osten Deutschlands noch nicht wieder besiedelt. Zudem fanden die Forscher*innen deutliche genetische Unterschiede zwischen den Beständen einzelner Regionen – Hinweise auf unüberwindliche Ausbreitungsbarrieren.
Der Erfolg der Projektarbeit findet sich in den Zahlen der Datenbank wieder: Rund 3.000 gesammelte Haarproben wurden bereits analysiert. Darüber gelang der Nachweis von 519 einzelnen Wildkatzen – eine beachtliche Bilanz, die für die Qualität der Arbeit der rund 600 Ehrenamtlichen spricht, die die Haarproben sammelten. In sämtlichen Regionen, in denen Wildkatzen vorkommen, wurden seit 2011 sogenannte Lockstöcke aufgestellt. Dies sind mit Baldrian besprühte Holzlatten, deren Duft die Wildkatzen insbesondere in der Paarungszeit anzieht. Sie reiben sich am Holz und hinterlassen dabei Haare, die von den ehrenamtlichen HelferInnen gesammelt und zur Analyse an die Senckenberg Forschungsstation in Gelnhausen weitergeleitet werden. Die Datenbank ist damit Ergebnis eines bis dato einzigartigen Citizen-Science-Forschungsprojekts zum Schutz der Biologischen Vielfalt mit Beteiligung hunderter Freiwilliger.
Ausgehend von den Erkenntnissen der Datenbank kann die Wiedervernetzung von Wäldern und anderen Lebensräumen künftig noch gezielter vorangetrieben werden.
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