Der Nationalpark Eifel wird durch zerschneidende Straßen stark belastet.
(Dirk Jansen)
- Nationalpark Eifel wird durch zerschneidende Straßen stark belastet
- Kein Bedarf für Sanierung mit Kosten in Höhe von über 20 Millionen Euro
- Auch Evaluierungsbericht des Nationalparks Eifel empfiehlt Rückbau
Der nordrhein-westfälischen Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Nordrhein-Westfalen hat Umweltminister Oliver Krischer in einem Brief dazu aufgefordert, den geplanten Wiederaufbau der Mariawalder Straße (L 249) im Nationalpark Eifel zu stoppen. Statt Millionen in eine naturschädliche Straßenverbreiterung zu investieren, sollte die Landesregierung den Rückbau der Strecke prüfen – und damit einen wichtigen Schritt zum Schutz und zur Beruhigung des Nationalparks gehen.
Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND: "Der Nationalpark Eifel wird durch zerschneidende und verlärmende Straßen stark belastet. Mit dem endgültigen Rückbau der Mariawalder Straße könnten wir den Nationalpark in diesem Bereich beruhigen und im Sinne der Naturschutzziele entwickeln – das wäre gelebter Naturschutz und ein klares Signal für eine nachhaltige Verkehrspolitik. Diese Chance sollte das zuständige Verkehrs- und Naturschutzministerium nutzen."
Die Mariawalder Straße (L 249) verbindet Heimbach mit dem Kloster Mariawald und dem Kermeter. Sie verläuft vollständig im Nationalpark Eifel und wurde im Zuge des Hochwassers 2021 so stark beschädigt, dass sie seit 2023 vollständig gesperrt ist. Dennoch plant der Landesbetrieb Straßen.NRW nach bisherigen Informationen eine Wiederherstellung und Verbreiterung der Straße – mit einem geschätzten Kostenaufwand von über 20 Millionen Euro.
Doch diese Ausgaben sind aus Sicht des BUND nicht notwendig. "Die Straße ist für die Erreichbarkeit des Klosters oder als überörtliche Verbindung nicht erforderlich", betont Sticht. "Alle Ziele im Kermeter sind über alternative Straßen erreichbar, und die Bewohner von Heimbach haben die Sperrung nach eigenen Aussagen längst akzeptiert."
Bereits im Evaluierungsbericht des Nationalparks Eifel durch die Nationalen Naturlandschaften (NNL) von 2015 wurde die geplante Sanierung und Verbreiterung der L 249 als "kontraproduktiv und nicht zielführend für eine schutzgebietsverträglichere Entwicklung der Verkehrsbelastung im Nationalpark" bezeichnet und ein Rückbau empfohlen. Vor diesem Hintergrund fordert der BUND das Umwelt- und das Verkehrsministerium dazu auf, den geplanten Ausbau zu stoppen, den Rückbau der Straße zu prüfen und den Nationalpark Eifel in diesem Bereich dauerhaft zu beruhigen.