BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Nationalpark Eifel ein reiner Touristen-Park?

12. Dezember 2013 | Wälder, Naturschutz

BUND zieht „ernüchternde Bilanz“ nach 10 Jahren Nationalpark Eifel

Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zieht anlässlich des für morgen (13.12.2013) angekündigten Besuchs von Umweltminister Remmel am Nationalpark-Tor Nideggen eine ernüchternde Bilanz nach 10 Jahren Nationalpark Eifel. Der erste und bislang einzige Nationalpark Nordrhein-Westfalens war am 1. Januar 2004 eingerichtet worden.

"In Sachen Natur Natur sein lassen wurde im Nationalpark Eifel bisher leider eine große Chance vertan", sagte der Landesvorsitzende des BUND, Holger Sticht. Eine nahezu flächendeckende Jagd, Aufforstungen und ein überdimensionierter Wegebau hätten eine natürliche Nationalpark-Entwicklung behindert. Dass das Nationalparkamt keine Fachbehörde, sondern ein Forstamt und Untergliederung des Landesbetrieb Wald und Holz ist, sei einer der entscheidenden Geburtsfehler, der mitursächlich für die Fehlentwicklung sei. Eine Korrektur sei deshalb überfällig.

"Im Nationalpark Eifel wurde der Bock zum Gärtner gemacht", so Sticht. Dabei reiche ein Blick ins Gesetz, um zu verstehen, dass ein Nationalpark in erster Linie der natürlichen Dynamik und eben nicht der Steuerung hin zu erwünschten Zielen diene. In der Eifel und in Düsseldorf sei das bislang leider noch nicht angekommen.

Gleichwohl habe sich gezeigt, welche positiven Effekte für die Region und die umliegenden Gemeinden durch die Einrichtung eines Nationalparks entstehen. Allein schon die Marke "Nationalpark" und die Einrichtung von Nationalpark-Toren hätten zum wirtschaftlichen Erfolg des Nationalparks beigetragen. Doch sei ein Nationalpark nicht allein auf seine Funktion als "Touristen-Park" zu reduzieren. "Ein weiterer Nationalpark in NRW macht nur Sinn, wenn die Fehlentwicklungen in der Eifel endlich korrigiert und diese Fehler nicht wiederholt werden", sagte Sticht.

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