BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Jülicher Castor-Pläne: Mahnwache vor Düsseldorfer Ministerium

20. Juli 2015 | Atomkraft, AVR Jülich

„Kein Atommüll in die USA“ -/ US-Umweltaktivist Tom Clements unterstützt Anti-Castor-Bündnis / BUND fordert Zwischenlager in Jülich

Mahnwache in Düsseldorf. © D. Jansen

Am kommenden Mittwoch (22.07.2015, 11.00 bis 13.00 Uhr) protestiert das „Bündnis gegen Castor-Exporte“ mit einer Mahnwache vor dem NRW-Wissenschaftsministerium (Völklinger Str. 49) gegen die Pläne eines Exports des Jülicher Atommülls zum Standort ‚Savannah River Site‘ (SRS) in South Carolina (USA). Mit dabei ist auch Tom Clements, Direktor des US-amerikanischen atomkritischen Verbandes „Savannah River Site watch“ (SRS watch).

Die Anti-Atom-Aktivisten kritisieren dabei auch die mangelnde Gesprächsbereitschaft der hiesigen Ministerien. Obwohl das Jülicher Forschungszentrum und somit auch die 152 Castoren zu 90 Prozent dem Bundesforschungsministerum und zu 10 Prozent dem NRW-Wissenschaftsministerium gehören, lehnten die zuständigen Ministerinnen Johanna Wanka (CDU) und Svenja Schulze (SPD) trotz mehrfacher Anfragen ein Gespräch mit Tom Clements ab.

 „Es ist beschämend, dass ausgerechnet die Anteilseigner der Diskussion mit Tom Clements ausweichen“, so Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“. „So liegt die Entscheidung über den Umgang mit dem Atommüll doch in den Händen dieser Ministerien, die auch Staatssekretäre in den Aufsichtsrat entsenden“, erklärt Marita Boslar weiter.

Zu Gesprächen bereit seien hingegen das NRW-Wirtschaftsministerium unter Garrelt Duin (SPD), welches auch die NRW-Atomaufsicht stellt und das Bundesumweltministerium unter Barbara Hendricks (SPD). Allerdings hätten diese Ministerien in der Vergangenheit immer wieder betont, dass sie sich nicht in die Diskussion einmischen wollen, sondern nur prüfen und absegnen, was das Forschungszentrum Jülich entscheidet. Dennoch will Tom Clements hier seine Bedenken gegen die Castorexporte in die USA vortragen. „Wir stehen hinter Tom Clements “, erklärt Michael Harengerd vom BUND NRW. „Es gibt keine rechtlich zulässigen Argumente für den Atommüllexport. Stattdessen brauchen wir schnell ein neues Zwischenlager in Jülich.“

Mit der Mahnwache vor dem NRW-Wissenschaftsministerium wollen die Aktiven die NRW-Landesregierung an ihre Verantwortung erinnern. „Ministerin Svenja Schulze und ihre Rot-Grüne Landesregierung müssen endlich Verantwortung übernehmen und den Zwischenlager-Neubau nach heutigen Erkenntnissen in Jülich  vorantreiben“, so Peter Bastian, der die Münsterländer Anti-Atom-Initiativen im überregionalen Bündnis vertritt.

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