Internationale Gartenausstellung in Garzweiler: BUND mit Skepsis

12. Dezember 2024 | Braunkohle, Garzweiler, Lebensräume, Naturschutz

Zu wenig Impulse für die ökologische Transformation der Region

Nach den Visionen der IGA-Planer soll hier eine Seilbahn den Tagebau Garzweiler queren. [Foto: Dirk Jansen] Nach den Visionen der IGA-Planer soll hier eine Seilbahn den Tagebau Garzweiler queren. [Foto: Dirk Jansen]

  • sanfte Entwicklung statt harter Infrastruktur
  • mehr ungestörte Räume für die Natur
  • Kein touristisches Halli-Galli

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) reagiert mit gemischten Gefühlen auf die Entscheidung der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) für die Ausrichtung der Internationalen Gartenausstellung 2037 (IGA 2037) rund um den Braunkohlentagebau Garzweiler. Der Umweltverband sieht darin Chancen, warnt aber auch vor möglichen Fehlentwicklungen.

Dirk Jansen, NRW-Geschäftsleiter des BUND: „Die durch die Braunkohle arg geschundene Region braucht dringend Impulse für eine ökologische Transformation. Die IGA 2037 bietet da durchaus Chancen, allerdings nur, wenn die 300 Millionen Euro nicht für Seilbahnen und harte touristische Infrastruktur verschwendet werden, sondern eine nachhaltige und sanfte Entwicklung ermöglichen.“

Die klassischen Gartenschauen sind nach Ansicht des BUND wenig geeignet, den ökologischen Wandel voran zu bringen. Der Umweltverband fordert deshalb, schon jetzt 30 Prozent der Fläche im Rheinischen Revier für den Ökosystemverbund zu reservieren. „Wir können nicht bis 2037 warten, die Weichen müssen jetzt gestellt werden“, so Jansen. Die Nachbergbaulandschaft solle zwar erlebbar gemacht werden, gleichzeitig müsste die Natur aber auch ungestörte Räume für die freie Entfaltung bekommen.

Rolf Behrens, Sprecher der BUND-Ortsgruppe Grevenbroich: „Wir Anrainer haben jahrzehntelang unter der Braunkohlennutzung gelitten. Wir brauchen kein Freizeit Halli-Galli, sondern ein ökologisch intaktes Lebensumfeld. Die bisherigen Planungen stimmen uns da sehr skeptisch. Es wird viel Wert auf touristische Attraktionen gelegt, wegweisende Naturschutzkonzepte sind hingegen bislang Mangelware.“

Der BUND hatte bereits im Sommer ein alternatives Konzept für den Garzweiler See vorgelegt. Dieses sieht Räume für die touristische Nutzung vor, legt aber einen Schwerpunkt auf die Steigerung der Biodiversität rund um die Tagbaugrube.

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