BUND: Projekt zum Schutz junger Wildkatzen erfolgreich

24. September 2024 | Lebensräume, Naturschutz, Naturschutz, Tiere und Pflanzen, Wildkatze

Bilanz zum Abschluss von „Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr!“

Foto: Thomas Stephan

  • BUND vermittelte Notfallhilfe und klärte Bevölkerung auf
  • Wildkatzen kehren in viele ursprüngliche Gebiete zurück
  • Verwechslung mit Hauskatzen weiterhin eine Gefahr

Düsseldorf. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zieht eine positive Bilanz des zweijährigen Projekts „Wildkatzen - Vorsicht Verwechslungsgefahr!“. Das von der Deutschen Postcode Lotterie finanzierte Projekt klärte über die Europäische Wildkatze auf. Ein weiteres Ziel war, Verwechslungen mit Hauskatzen zu verhindern. Der BUND stärkte durch umfassende Bildungsarbeit, Exkursionen und Schulungen die Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema. Sieben BUND-Landesverbände sowie das Wildkatzendorf Hütscheroda beteiligten sich an der Kampagne.

Christine Thiel-Bender, Leiterin des Projektes „Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr!“ beim BUND NRW: „In den letzten zwei Jahren arbeiteten wir intensiv daran, auf die Gefahren der Verwechslung von Europäischen Wildkatzen mit Hauskatzen aufmerksam zu machen. Dabei stand die umfassende Aufklärungsarbeit zu den Unterscheidungsmerkmalen von Haus- und Wildkatzen im Mittelpunkt. Verwechslungen sind eine echte Gefahr für Wildkatzen: Viel zu oft werden Wildkatzenjunge für ausgesetzte Hauskätzchen gehalten und aus dem Wald mitgenommen. Zudem werden aufgefundene Wildkatzen in Menschenhand oft falsch behandelt, was tödliche Folgen haben kann.“

Gemeinsam mit 43 ehrenamtlich arbeitenden Wildkatzenbotschafter*innen, konnte der BUND NRW über Vorträge, Schulungen, Informationsveranstaltungen und Exkursionen zahlreiche Menschen informieren. Bei speziellen Schulungen für Tierärzt*innen und Tierarzthelfer*innen beriet der BUND zudem zum Umgang mit gefundenen Wildkatzen.

Thiel-Bender: „Die Kooperation mit bundesweit 19 Wildtierauffangstationen lag uns besonders am Herzen. Sie übernehmen die aufwändige Betreuung von verletzten und fälschlich mitgenommenen Wildkatzen. Für die meist ehrenamtlich arbeitenden Menschen kann die aufwendige und teure Pflege der Kätzchen zu einer großen Herausforderung werden. Der BUND richtete deshalb ein Notfalltelefon im Wildkatzendorf Hütscheroda ein. Es dient dazu Nothilfe zu vermitteln, falls unklar ist, ob eine Wildkatze tatsächlich Hilfe braucht. Unser Ziel ist, dass gesunde Wildkatzenjunge im Wald verbleiben. In ihrer natürlichen Umgebung sind sie sicher und benötigen meist keine menschliche Hilfe.“.

Um auf das Vorkommen der Art aufmerksam zu machen brachte der BUND bundesweit 217 Hinweisschilder in Regionen an, in denen Wildkatzen heimisch sind. Er produziert zusätzlich Aufklärungsvideos und eine Vielzahl an Informationsmaterialien. Sie zeigen die wichtigsten Unterschiede zwischen Wild- und Hauskatzen und helfen im Notfall die richtigen Schritte einzuleiten.

Wildkatzenbotschafter*innen setzen Aufklärungsarbeit fort

Der BUND wird seine Aufklärungsarbeit rund um die Wildkatze fortsetzen. Die engagierten Wildkatzenbotschafter*innen vermitteln zukünftig wichtige Informationen über das Verhalten und den Schutz dieser gefährdeten Art. Das Notfalltelefon in Hütscheroda bleibt erreichbar. Die installierten Hinweisschilder bleiben weiterhin in den betroffenen Regionen zu sehen.

Die Rückkehr der Europäischen Wildkatze in viele Regionen Deutschlands ist ein großer Erfolg für den Naturschutz. Nach jahrzehntelanger Abwesenheit breitet sich die Wildkatze wieder in ihrem ursprünglichen Stammgebiet aus. In Nordrhein-Westfalen kommt die Wildkatze vor allem in der Eifel, dem Ebbegebirge, dem Arnsberger Wald, Briloner Wald und Rothaargebirge vor. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Nachweisen aus dem Sauerland, dem Siebengebirge, dem Lohmarer Wald, dem Kottenforst/Ville und der Leuscheid.

 

Hintergrund

Das Projekt „Vorsicht Wildkatze“ setzt der BUND Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Bundesverband und den Landesverbänden Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Thüringen und dem Wildkatzendorf Hütscheroda um. Das zweijährige Projekt wurde von der Deutschen Postcode Lotterie gefördert.

Alle Informationsmaterialien sind auf der Projektwebsite zu finden: www.bund-nrw.de/vorsicht-wildkatze

Notfalltelefon im Wildkatzendorf Hütscheroda: Täglich von 10 bis 18 Uhr erreichbar unter: 036254 / 86 51 80

 

Mehr Informationen

 

Kontakt:

  • Dr. Christine Thiel-Bender, Projektleitung “Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr!“, Artenschutzreferentin BUND NRW: Tel. 0211 30200523, E-Mail: christine.thiel-bender(at)bund.net

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