BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Bündnis will Castor-Exporte verhindern

10. November 2014 | Atomkraft, AVR Jülich

Weitere Proteste angekündigt

Protest gegen CASTOR-Transporte. © D. Jansen  (D. Jansen)

Ein Bündnis von nordrhein-westfälischen und bundesweiten Initiativen und Umweltverbänden will die Exporte von Castor-Behältern mit hochaktiven Brennelemente-Kugeln aus Jülich und Ahaus verhindern. Wenn am 19. November der Aufsichtsrat des Forschungszentrums tagt, der über den Umgang mit den Jülicher Castoren entscheiden muss, werden Vertreterinnen des Bündnisses mit einer Aktion vor dem Tor des Forschungszentrums öffentlich Stellung nehmen.

Nach Ansicht der Atomgegner zeigten mehrere vorliegende Gutachten, dass die angedachten Exporte mit hoch radioaktivem Material in den US-Bundesstaat South Carolina nicht legal wären. Die Idee von Bundes- und Landesregierung, die Rechtmäßigkeit durch ein einfaches Umdeklarieren des kommerziell betriebenen AVR Jülich in einen Forschungsreaktor herzustellen, gehe nicht auf.

"Der AVR ist zweifelsohne ein Leistungsreaktor und wird auch so beim Bundesamt für Strahlenschutz gelistet. Er untersteht damit den erst im letzten Sommer geänderten gesetzlichen Regelungen, die einen Export des radioaktiven Brennelemente-Inventars verbieten und eine so sicher wie mögliche Lagerung in Deutschland vorschreiben", so der AVR-Experte und frühere Mitarbeiter des Forschungszentrums Jülich, Dr. Rainer Moormann.

Peter Bastian von der Initiative SOFA Münster betont den Aspekt der gesellschaftlichen Verantwortung: „Wenn auch die Betreiber atomarer Anlagen versuchen, sich ihrer Verantwortung für den hochradioaktiven Müll zu entledigen – der Export der strahlenden Probleme ins Ausland ist aus unserer Sicht keine Lösung. Eine 'Aus den Augen, aus dem Sinn'-Strategie unter der unschuldige Dritte leiden, ist für die Entsorgung unseres Atommülls nicht akzeptabel."

Kerstin Ciesla, stellvertretende Vorsitzende des BUND NRW fordert die Einhaltung des Koalitionsvertrages der rotgrünen Landesregierung: „Dort wurde vereinbart, dass die Castoren, vor allem die in Jülich lagernden, nur noch einmal transportiert  werden – nämlich zu einem Endlager, wenn hierfür ein Standort gefunden ist. Wir werden einem Bruch des Koalitionsvertrages nicht tatenlos zusehen sondern versuchen, diesen Transport mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern.“

Die Parole der Anti-AKW-Bewegung 'NiX rein - niX raus!' ist auch Grundsatz des neuen Bündnisses. Eine Ende September durchgeführte Veranstaltungstour mit Tom Clements, dem Geschäftsführer der US-Organisation Savannah River Site Watch (SRS-Watch), durch Deutschland war der erfolgreiche Auftakt der gemeinsamen Arbeit. Daran will das Bündnis mit weiteren Aktionen und Veranstaltungen anknüpfen und beschloss nun eine kontinuierliche Zusammenarbeit.

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