20.000 Bäume und Sträucher für die Wildkatze

19. November 2024 | BUND Aktivitäten, Lebensräume, Naturschutz, Tiere und Pflanzen, Wälder, Wildkatze

In Nordrhein-Westfalen wachsen neue Wildkatzenwälder

Freiwillige beim Zaunabbau. Foto: Maik Przyklenk.

  • BUND und Verbündete werten Lebensräume für die Wildkatze auf
  • Große Flächen bereits naturnah gestaltet
  • Aktionen nur durch enge Kooperationen vor Ort möglich

Düsseldorf. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erreicht diesen Herbst einen Meilenstein im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“: Mit der Pflanzung des 20.000. Baumsetzlings führt der Verband seine umfassenden Aktionen für die Wildkatze fort. In Zusammenarbeit mit Verbündeten vor Ort setzt der BUND deutschlandweit seit Oktober 2022 Naturschutzmaßnahmen durch. Die aufgewertete Gesamtfläche zählt insgesamt fast 85 Hektar, eine Größe von knapp 120 Fußballfeldern. Die Aktionen verbessern langfristig die Lebensbedingungen für die Wildkatze und eine Vielzahl anderer Tier- und Pflanzenarten.  

Auch in Nordrhein-Westfalen werden im Sauerland, im Rhein-Sieg- Kreis und Oberbergischem Kreis klimaresiliente, naturnahe Wälder für die Wildkatzen geschaffen. Katharina Stenglein, Projektkoordinatorin in Nordrhein-Westfalen: „Dank der breiten Unterstützung durch unsere engagierten Verbündeten vor Ort und die vielen Freiwilligen können wir hier in NRW Waldränder wiederherstellen, Waldwiesen fördern und bereichern, neue Bäume pflanzen und Versteckmöglichkeiten für die Wildkatze bauen.“ Insgesamt konnten unter anderem auf diese Weise etwa fünf Hektar Wald gesichert und verbessert und an die 20 Wildkatzenburgen, aufgestapeltes Totholz mit Versteckmöglichkeiten darin, gebaut werden.

Zu den Schutzbemühungen gehört auch das Entfernen von nicht mehr benötigten Zäunen, sogenannten Knotengitterzäunen. Von ihnen gehen Gefahren für Wildtiere aus. Sie können sich darin verfangen und verenden. Über 2.700 Meter Zaun baute der Verband gemeinsam mit zahlreichen Freiwilligen bereits ab, davon 850 Meter allein in Nordrhein-Westfalen. Stenglein: „Bei solchen Aktionen zum Zaunabbau oder auch öffentlichen Pflanzfaktionen können Freiwillige die Entwicklung der Wildkatzenwälder in ihrer Region aktiv mitgestalten. Gemeinsam können wir so unsere Natur und Umwelt langfristig schützen.“

Der BUND ruft interessierte Freiwillige dazu auf, an den anstehenden Pflanzaktionen teilzunehmen. Außerdem sucht der BUND Menschen und Organisationen, die ihre Flächen für den Schutz der Wildkatze zur Verfügung stellen möchten. In enger Zusammenarbeit unterstützt der BUND sie mit Wildkatzenexpertise bei der Waldgestaltung sowie mit freiwilligen Helfer*innen für Schutzaktionen.

 

Hintergrund:

Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Der BUND setzt sich dafür ein, dass sich die Wildkatze in ihren ursprünglichen Lebensräumen wieder ausbreiten kann. Sie steht dabei stellvertretend für viele andere Waldbewohner. Dort, wo sich die Wildkatze wohlfühlt, sind die Bedingungen für viele Arten wie Luchs, Bechsteinfledermaus oder Mittelspecht optimal. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um.

 

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