BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Ja zum Nationalpark Egge!

Schon seit den 1990er Jahren setzen sich die Naturschutzverbände in Ostwestfalen für einen Nationalpark Senne/Teutoburger Wald/Eggegebirge ein. Massive Widerstände von Lobbygruppen und die weiter ausgeweitete militärischer Nutzung auf dem Truppenübungsplatz Senne stoppten vorerst die Planungen für einen Senne-Nationalpark.

Mit der Absicht der schwarz-grünen Landesregierung zur Errichtung eines zweiten NRW-Nationalparks gibt es jetzt einen neuen Aufschwung für die Nationalpark-Bewegung in Ostwestfalen. Ein breites Bündnis setzt sich dort für den Nationalpark Egge ein, unterstützt vom BUND-Landesverband. Die BUND-Landesdelegiertenversammlung hat im Oktober 2023 dazu festgestellt, dass Artensterben und Biodiversitätskrise die Ausweisung weiterer Wildnisgebiete und Nationalparke in NRW erfordern. Der BUND sieht die Regierung in der Pflicht, neben der Egge auch weitere Großschutzgebiete auszuweisen, um die Ziele der Nationalen Biodiversitätsstrategie umzusetzen.

Zweiter Nationalpark in NRW?

Jetzt entscheiden Bürgerinnen und Bürger!

In Bürgerentscheiden wird jetzt (April/Mai 2024) über die Einrichtung eines zweiten Nationalparks in NRW abgestimmt. Die von CDU und Grünen getragene Landesregierung hatte das ursprünglich anders geplant. Im Koalitionsvertrag wurde die Absicht zu Errichtung eines weiteren Nationalparks fest vereinbart. So wolle man einen wirksamen Beitrag zur Bekämpfung der Biodiversitätskrise leisten. Mit der Benennung von sechs potenziell geeigneten Gebieten wurde im Sommer 2023 dazu ein „Interessenbekundungsprozess“ gestartet. Regionen sollten sich bis März 2024 bewerben können. Voraussetzung: Positive Beschlüsse der kommunalen Gremien.

Doch es kam anders, bis Ende März lag keine Bewerbung vor. Denn die Regierungspartei CDU arbeitet mit ihren regionalen Ablegern konsequent gegen diesen Plan. Bis April kam es so zu zahlreichen ablehnenden Kreistagsbeschlüssen. Scheitert damit die Initiative für einen zweiten Nationalpark?

Der BUND hat das Verfahren von Beginn an kritisiert. Die Ausweisung eines Nationalparks in NRW ist eine landesweite Aufgabe, die letztendlich vom Land NRW entschieden werden muss, also vom gewählten Landesparlament und nicht von Kreistagen. Die Zivilgesellschaft, insbesondere die Natur- und Umweltschutzverbände, wurden bisher nur unzureichend beteiligt. Und die örtlichen Parlamente folgten mit ihren CDU-Mehrheiten bisher lautstarken Lobbygruppen besonders aus der Holzwirtschaft, der Jagd und der Landwirtschaft. Dabei wurde auch ganz gezielt durch Verbreitung von Falschinformationen Stimmung gegen den Nationalpark gemacht.

Bürgerbewegungen für den Nationalpark!

Dort, wo Kreistage einen Nationalpark ablehnten, wurden aber schnell Bürgerbewegungen aktiv, starteten Bürgerbegehren. Schon sehr früh und erfolgreich gelang das in Ostwestfalen, in den Kreisen Höxter und Paderborn. Hier liegt mit über 12.000 Hektar das vom Land NRW für eine Nationalparkausweisung angebotene größte Staatswaldgebiet: das Eggegebirge. Zusammen mit Senne und Teutoburger Wald gehört die Egge zu einem anerkannten „Hotspot der Artenvielfalt“. Die Egge erfüllt alle naturschutzfachlichen Voraussetzungen für einen Nationalpark.  Mit Beschluss seiner Landesdelegiertenversammlung hat der BUND deshalb eine Nationalparkbewerbung der Egge unterstützt.

Bürgerentscheid

"Ja! zum Nationalpark Egge"

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Was macht die Egge so einzigartig? Das Hintergrundpapier fasst die Fakten über dieses einzigartige Gebiet zusammen.

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Aktuelles zum Nationalpark Egge im BUNDmagazin (Mai 2024).

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