Was ist die Bergische Heideterrasse?

Der Naturraum Bergische Heideterrasse ist ein schmales Landschaftsband zwischen der Ruhr im Norden und der Sieg im Süden, das zur Großlandschaft Niederrheinische Bucht gezählt wird. Es erstreckt sich auf der rechtsrheinischen Mittel- und Hauptterrasse. Die sandigen und kiesigen Ablagerungen des Stroms, aber auch Flugsande und tertiäre Sedimente prägen meist saure und nährstoffarme Böden, die einer spezialisierten und heute besonders gefährdeten Flora und Fauna Lebensraum bieten. Die zahlreichen Bach- und Flussauen, welche quer zur Heideterrasse entwässern, tragen zusätzlich zur enormen Strukturdiversität dieses Naturraums bei.

Unter anderem durch Versiegelungen, land- und forstwirtschaftliche Nutzungen und Entwässerung sind heute viele der ursprünglichen Standorte von Heidemooren und Moorwäldern vernichtet, überprägt oder degradiert. Zudem sind aufgrund der Lage am Ballungsraum Rhein-Ruhr heute zahlreiche der Restmoorstandorte durch Verkehrswege isoliert. Dennoch ist in weiten Teilen nach wie vor ein Freiflächenkorridor identifizierbar.

Aus Sicht des Naturschutzes bietet die Heideterrasse Refugien für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten. Darunter befinden sich über 700 Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste Nordrhein-Westfalens sowie mindestens 37 Verantwortungsarten des Bundes. Ferner sind hier 20 FFH-Lebensraumtypen zu finden.

Durch ihre topographische Lage trägt sie zur Kaltluftentstehung und zur Belüftung der stark besiedelten Flächen des Ballungsraums Rhein-Ruhr bei. Die noch bestehenden Moore und Moorwälder haben besonders bei Starkregenereignissen eine abflussregulierende Wirkung.