Fast vier Jahrzehnte nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl bleibt die Auseinandersetzung mit den Folgen der Atomkraft aktuell. Unter dem Motto „Aussitzen können wir auch“ versammelten sich am 26. April zahlreiche Menschen in Jülich und Ahaus, um ein starkes Zeichen gegen die geplanten Castor-Transporte vom Forschungszentrum Jülich nach Ahaus zu setzen.
Der BUND beteiligte sich gemeinsam mit zahlreichen weiteren Initiativen an der Protestaktion und bekräftigte seine Forderung, den Atommüll nicht unter dem Deckmantel einer scheinbaren Lösung zu verlagern, sondern vor Ort eine verantwortliche, langfristige und sichere Lagerung zu schaffen. Kerstin Ciesla, stellvertretende BUND-Landesvorsitzende, machte deutlich: „Wir bleiben bei unserem NEIN zu 152 Castor-Transporten und fordern die Verantwortlichen im Forschungszentrum Jülich und die Politik auf, sich endlich um langfristig und möglichst sichere Lösungen an allen jetzigen Atommüllstandorten zu kümmern.“
Kritik wurde auch am Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster vom Dezember 2024 geübt, dass die Einlagerung in Ahaus zwar formal genehmigt hatte, gleichzeitig aber betonte, dass aus dieser Genehmigung kein politischer Zwang zur Umsetzung folgt. „Die unübersehbaren Risiken des Transports, neue Bedrohungslagen und die unzureichende Sicherheitsarchitektur des Lagers in Ahaus sind bisher nicht ausreichend berücksichtigt worden. Statt bestehende Risiken neu zu bewerten und für Transparenz zu sorgen, wurde eine Entscheidung gefällt, die Zweifel und Verunsicherung in den Regionen weiter verstärkt“ so Ciesla weiter.
Der BUND NRW fordert weiterhin: Keine Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus, sondern ein sicheres und dauerhaft tragfähiges Lagerkonzept vor Ort. Die Debatte um das Jülicher Zwischenlager wird der BUND weiterhin kritisch begleiten – gemeinsam mit der engagierten Zivilgesellschaft und im Sinne einer verantwortungsvollen und generationengerechten Atommüllpolitik.