BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Rheinwassertemperatur in NRW überschreitet kritische Schwelle

07. August 2018 | Flüsse & Gewässer, Klimawandel, Kohle, Wasser

Wann endlich handeln die Behörden?

[Quelle: http://undine.bafg.de/rhein/guetemessstellen/rhein_mst_worms.html]

Nachdem am Ober- und Mittelrhein bereits in den letzten Tagen die für die Biozönose besonders kritische Wassertemperatur von 28 °C überschritten wurde, spitzt sich die Lage auch im nordrhein-westfälischen Rheinabschnitt zu. An der Messstelle des Landesumweltamtes in Bad Honnef wurde bereits mehrfach die 28 Grad-Schwelle überschritten. Neben der Hitzewelle und den wegen ausbleibender Niederschläge sinkenden Abflussmengen sind dafür anhaltende Kühlwassereinleitungen aus Industrie und Kraftwerken verantwortlich.

Dazu erklärt Dirk Jansen, Geschäftsleiter des NRW-Landesverbandes des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland: „Während die Behörden in den anderen Rheinanliegerländern bereits gehandelt haben und Kraftwerke runtergefahren wurden, scheinen das Landesumweltministerium und die Bezirksregierungen keinen Handlungsbedarf zu sehen. Schäden für die Lebensgemeinschaft im Rhein treten bereits ab Temperaturen um 25 Grad Celsius auf, ab 28 Grad müssen zwingend weitere Kühlwassereinleitungen aus Industrie und Kraftwerken verringert oder ganz gestoppt werden. Andernfalls drohen vor allem Wanderfischarten wie Lachs und Maifisch nachhaltig geschädigt zu werden. Es kann doch nicht angehen, dass mit Millionen an Steuergeldern diese Fischarten wieder im Rhein angesiedelt wurden, diesen jetzt aber wegen der Untätigkeit der Behörden der Exitus droht. Dass die Bezirksregierungen den Industriebetrieben wie dem Chempark in Leverkusen offenbar großzügig Ausnahmen zur weiteren Kühlwassereinleitung genehmigt haben, ist ein Unding. Letztendlich zeigt die aktuelle Situation aber auch, wie notwendig der schnelle Ausstieg aus fossil befeuerten Kraftwerken ist.“

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