Vor zwei Jahren startete das deutschlandweite Projekt „Wildkatzen - Vorsicht Verwechslungsgefahr!“ auch in Nordrhein-Westfalen. Das von der Deutschen Postcode Lotterie finanzierte Projekt klärte über die Europäische Wildkatze auf, um Verwechslungen mit Hauskatzen zu verhindern. Wir stärkten in NRW durch umfassende Bildungsarbeit, Exkursionen und Schulungen die Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema.
In den letzten zwei Jahren arbeiteten wir intensiv daran, auf die Gefahren der Verwechslung von Europäischen Wildkatzen mit Hauskatzen aufmerksam zu machen. Dabei stand die umfassende Aufklärungsarbeit zu den Unterscheidungsmerkmalen von Haus- und Wildkatzen im Mittelpunkt. Verwechslungen sind eine echte Gefahr für Wildkatzen: Viel zu oft werden Wildkatzenjunge für ausgesetzte Hauskätzchen gehalten und aus dem Wald mitgenommen. Zudem werden aufgefundene Wildkatzen in Menschenhand oft falsch behandelt, was tödliche Folgen haben kann.
Gemeinsam mit 43 ehrenamtlich arbeitenden Wildkatzenbotschafter*innen, konnten wir mit über 40 Veröffentlichungen, Vorträgen, Schulungen, Informationsveranstaltungen und Exkursionen hier in NRW interessierte Menschen informieren. Bei speziellen Schulungen für Tierärzt*innen und Tierarzthelfer*innen beriet der BUND, teilweise zusammen mit der Wildtierstation Retscheider Hof aus Bad Honnef, zum Umgang mit gefundenen Wildkatzen.
Die Kooperation mit Wildtierauffangstationen lag uns besonders am Herzen. Sie übernehmen die aufwändige Betreuung von verletzten und fälschlich mitgenommenen Wildkatzen. Für die meist ehrenamtlich arbeitenden Menschen kann die aufwendige und teure Pflege der Kätzchen zu einer großen Herausforderung werden. Der BUND richtete deshalb ein Notfalltelefon im Wildkatzendorf Hütscheroda ein. Es dient dazu Nothilfe zu vermitteln, falls unklar ist, ob eine Wildkatze tatsächlich Hilfe braucht. Unser Ziel ist, dass gesunde Wildkatzenjunge im Wald verbleiben.
Um auf das Vorkommen der Art aufmerksam zu machen brachte der BUND in NRW 16 Hinweisschilder in Regionen an, in denen Wildkatzen heimisch sind. Er produziert zusätzlich Aufklärungsvideos und eine Vielzahl an Informationsmaterialien. Sie zeigen die wichtigsten Unterschiede zwischen Wild- und Hauskatzen und helfen im Notfall die richtigen Schritte einzuleiten.
Auch nach Projektende setzen wir die Aufklärungsarbeit fort. Dafür unterstützen auch die ausgebildeten und engagierten Wildkatzenbotschafter*innen. So können wir landesweit zukünftig wichtige Informationen über das Verhalten und den Schutz dieser gefährdeten Art vermitteln. Dazu gibt es im Landesverband den Wildkatzenrucksack für die Umweltbildung und auch die Aktionspakete Wildkatze des Bundesverbands.
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