BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Klimazeugen besuchen Rheinisches Revier

23. März 2017 | Braunkohle, Energiewende, Klimawandel, Kohle, Klima & Energie

Gemeinsam für den Kohleausstieg

Vor dem RWE-Kraftwerk Neurath: Gemeinsam fordern die Klimaaktivist*innen einen schnellen Ausstieg aus der Kohle.

Im Rahmen der von Oxfam organisierten Veranstaltungsreihe "Überleben im Klimachaos" bereisten heute Klimazeugen aus vom Klimawandel besonders betroffenen Ländern zusammen mit dem BUND das Rheinische Braunkohlenrevier. Der philippinische Klimaaktivist A.G. Saño und Chinma George aus Nigeria zeigten sich tief beeindruckt von der Situation in der Region. Die zerstörten Dörfer, der Tagebau Garzweiler und die "Wolkenmaschinen" der Großkraftwerke hinterließen einen nachhaltigen Eindruck.

Während auf den Philippinen pro Kopf der Bevölkerung etwa 1 Tonne CO2 pro Jahr emittiert wird, liegen die Emissionen in NRW um den Faktor 16 darüber. Die  RWE-Braunkohlenkraftwerke im Rheinland stoßen dabei insgesamt genauso viel Kohlendioxid aus wie die gesamten Philippinen mit etwa 100 Millionen Einwohner*innen.

Insofern kommt NRW im Hinblick auf die Klimagerechtigkeit eine hohe Verantwortung zu. Die Klimaakivist*innen setzen sich deshalb gemeinsam mit dem BUND und Oxfam für einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung ein.

Denn die Folgen des ungebremsten Klimawandels sind vor allem in den armen Ländern Asiens, Afrikas und Südamerikas spürbar. Monsterstürme, steigende Fluten, Jahrhundertdürren – die Auswirkungen des Klimawandels kennen wir in Deutschland meist nur aus den Nachrichten. Doch was bedeuten diese Katastrophen für die betroffenen Menschen in ärmeren Ländern? Darüber berichteten die Klimazeug*innen am Abend in Erkelenz. Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Jülich hatte zur Abendveranstaltung "Überleben im Klimachaos" geladen.

Chinma George erläuterte, wie Menschen in Nigeria wegen zunehmender Dürren und zerstörerischer Sturmfluten ihre Ernten und Häuser verlieren und viele dadurch gezwungen sind, ihre Dörfer zu verlassen. Sie berichtete auch über die dramatische Situation am Tschadsee, dem die vollständige Austrocknung droht. Millionen von Menschen verlieren dadurch ihre Lebensgrundlage.

A.G. Saño überlebte den bisher schwersten Tropensturm auf den Philippinen im Jahr 2013, den Taifun Haiyan, nur knapp. Auf der Veranstaltung zeigt er mit eindrucksvollen Bildern, wie immer heftigere Taifune die Menschen auf den Philippinen bedrohen. 

 

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