Auf dem Weg zum treibhausgasneutralen Deutschland ist erneuerbarer Wasserstoff ein Baustein - denn er ist speicherbar und flexibel einsetzbar. Wasserstoff kann zukünftig eine signifikante Rolle als nachhaltiger Energieträger in Deutschland einnehmen, da er in Anwendungsbereiche vordringt, die sich langfristig nur schwer elektrifizieren lassen. Von Teilen der Politik wird Wasserstoff als wahrer Heilsbringer gepriesen. Doch neben den ökologischen, technischen und wirtschaftlichen Fragen stellt sich eine Breite an Fragen gesellschaftlicher Natur, insbesondere auch im Hinblick auf eine erfolgreiche ökologisch-soziale Transformation.
In der am 11. November 2020 gegründeten Akteursinitiative ‚Zukunft Wasserstoff.NRW‘ kommen die verschiedensten Akteure aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft sektorübergreifend und politisch unabhängig zusammen, um strittige Fragen zu klären und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Neben u.a. dem BUND, dem Landesverband Erneuerbare Energien, dem VCI und der Verbraucherzentrale gehören auch Firmen wie die Stadtwerke Düsseldorf, Gelsenwasser, Currenta und Covestro zu den Gründungsmitgliedern der Initiative. Die Wissenschaft ist prominent durch das Wuppertal Institut vertreten.
Im Rahmen der Klima.Werkstatt "Zukunft Wasserstoff" des Klima.Diskurs.NRW e.V. wurde die Akteursinitiative der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei stand auch die am 9. November von NRW-Energieminister Andreas Pinkwart veröffentlichte „Wasserstoff Roadmap Nordrhein-Westfalen“ zur Diskussion. Für den BUND ergeben sich daraus zahlreiche Fragen, insbesondere wegen der vom Land NRW angestrebten Technologieoffenheit, die auch grauen und blauen Wasserstoff einschließt, und der überwiegenden Fokussierung auf Wasserstoff-Importe und zentrale Großprojekte.
Wasserstoff ist für den BUND jedoch kein Allheilmittel, sondern sollte mit Bedacht eingesetzt werden: Grüner Wasserstoff sollte nur dort eingesetzt werden, wo keine anderen günstigeren und effizienteren Klimaschutzmaßnahmen existieren.
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