BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Die Energiepreise steigen, warum eigentlich?

12. November 2021 | Energiewende, Klima & Energie, Klimawandel

Im Ausbau der regenerativen Stromerzeugung liegt der Schlüssel zu sinkenden Energiepreisen.

Erneuerbare Energien sind ein Beitrag zur Senkung der Strompreise. Energiesparen hilft auch. [Foto: Dirk Jansen] Erneuerbare Energien sind ein Beitrag zur Senkung der Strompreise. Energiesparen hilft auch. [Foto: Dirk Jansen]

Energie ist teuer wie selten zuvor. An den Großhandels-Börsen für Strom und Gas sind die Preise schon seit Wochen auf zuvor unbekannten Höchstständen angekommen.  Teilweise sind die Erhöhungen schon bei den Verbraucher*innen angekommen, teilweise steht das noch bevor. In Presseberichten wird teilweise angegeben, dass der Klimaschutz Schuld sei. Ein genauer Blick zeigt aber, dass das nicht stimmt.

So kostet derzeit eine Kilowattstunde Strom an den Börsen für das Lieferjahr 2022 ca. 11,6 Cent (mittlerer Preis von Base- und Peak-Future für 2022 zum Handelstag 10.11.2021)

Preissetzend sind dabei immer die teuersten Kraftwerke. Da der Preis für Erdgas weltweit Höchstwerte erreicht hat, bestimmen überwiegend die Erdgaskraftwerke den Börsenpreis.

Neue Windkraftwerke bieten ihren Strom gemäß der letzten Onshore-Windkraft-Ausschreibung vom Sept. 2021 hingegen für 5,8 c/kWh an, Photovoltaik-Freiflächenanlagen können für 5,0 c/kWh elektrische Energie erzeugen (letzte PV-Ausschreibung vom Juni 2021).

Würden wir in Deutschland mehr Strom durch Wind und Sonne erzeugen, müsste weniger fossile Energie für die Stromerzeugung eingesetzt werden. Dadurch würde nicht nur der CO2-Ausstoß sinken, sondern auch die Preise an den Strombörsen. Jedes Windkraftwerk und jede PV-Anlage hilft dabei unmittelbar. Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Vollversorgung mit rein regenerativer elektrischer Energie für 7 c/kWh möglich ist, dabei sind dann auch die Kosten für die Energiebereitstellung in Dunkelflauten über Speicher abgedeckt. Das liegt deutlich unter dem Kosten einer fossilen Stromversorgung, selbst wenn man dieser keine Kosten für CO2-Emissionen anrechnet.

Mehr regenerative Stromerzeugung hätte auch einen unmittelbaren Einfluss auf die Gaspreise, da sich der Gasbedarf von Kraftwerken reduzieren würde. Im Ausbau der regenerativen Stromerzeugung liegt daher der Schlüssel zu sinkenden Energiepreisen. Zudem sind die Preise für regenerative heimische Erzeugung langfristig stabil und unterliegen nicht Weltmarkt-Einflüssen, die die Preise durch Spekulation nach oben treiben können.

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