Appell für Umplanung von Großrechenzentren im Rheinischen Revier: Das sagt Microsoft

19. Februar 2025 | Braunkohle, Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik, Strukturwandel

US-Unternehmen lehnt Unterschriftenübernahme ab

Mehr als 79.000 Menschen haben inzwischen die vom BUND auf der Kampagnenplattform WeAct gestartete-Petition 'Stoppt den Flächenfraß im Rheinischen Revier – Microsoft muss umplanen!' unterzeichnet. Die Petition fordert das Unternehmen auf, bei der Planung und dem Bau der Großrechenzentren (so genannten Hyperscalern) im Rheinischen Revier die eigenen Nachhaltigkeitsversprechen ernst zu nehmen.

Fragen an Microsoft

Öffentlich gibt Microsoft auch auf Presseanfragen nur ausweichend Antwort zu den konkreten Planungen im Rheinland. Der BUND hat das Unternehmen deshalb angeschrieben und um Beantwortung wichtiger Fragen gebeten.

Ganz konkret haben wir die Microsoft-Geschäftsführerin gefragt, welche alternativen Standorte Microsoft geprüft hat und welche Maßnahmen geplant sind, die Zerstörung bislang unversiegelter Flächen zu verhindern oder zu minimieren. Auch wollten wir wissen, wie es mit der Deckung des gigantischen Bedarfs an Ökostrom, der Kühlung und Abwärmenutzung der Rechenzentren aussieht.

Und was sagt Microsoft?

Microsoft hat geantwortet - aber leider ohne nennenswerte Substanz. Die Rechenzentren in Nordrhein-Westfalen würden sich derzeit noch in der Planungsphase befinden. Aus diesem Grund sei es momentan nicht möglich, auf alle Fragen detailliert zu antworten.

Und zu unserer Frage nach dem geplanten Einsatz von Atomstrom schweigt Microsoft. Dabei hat sich der Konzern im September 2024 laut Medienberichten mit dem Betreiber des US-amerikanischen Pannen-AKW Three Mile Island darauf geeinigt, das Kraftwerk bis 2028 wieder hochzufahren und dann 100 Prozent der erzeugten Energie für ihre KI-Rechenzentren zu verwenden.

Sieht so die schöne neue KI-Welt aus? Es gibt also noch viele offene Fragen. Trotzdem werden die geplanten Großrechenzentren von der Landesregierung und den lokalen Politiker*innen als Heilsbringer für die Region gefeiert.

Zeit für eine ehrliche Debatte

Anstatt den Versprechungen von Microsoft blind zu folgen, sollte endlich eine ehrliche Debatte auch um die Schattenseiten der Rechenzentren geführt werden. Denn derer gibt es viele, wie auch ein Feature des Westdeutschen Rundfunks zeigt.

Leider scheint Microsoft an seinem intransparenten Kurs festzuhalten. Das Unternehmen lehnte es rundweg ab, die mehr als 79.000 Unterschriften der Petition entgegen zu nehmen. Auch ein offener Austausch kam bislang trotz unserer entsprechenden Vorschläge des BUND nicht zustande.

Gemeinsam mit Campact plant der BUND deshalb eine öffentlichkeitswirksame Aktion.

Mehr Informationen

 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb