BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

„Wald, Forst und Borkenkäfer“ - zum Umgang mit dem Fichtensterben

20. November 2020 | Lebensräume, Naturschutz, Wälder

Inhalt

Landauf, landab werden aktuell nach Borkenkäferbefall großflächig Fichtenforste eingeschlagen. Unbeachtet bleiben dabei aus Sicht des BUND NRW naturschutzrechtliche Vorgaben des Arten- und Gebietsschutzes, forstliche Erkenntnisse zu den negativen Umweltwirkungen von Kahlschlägen sowie zur Kohlenstofffreisetzung. Deshalb hat der BUND NRW jetzt mit einer 40-seitigen Broschüre „Wald, Forst und Borkenkäfer“ wichtige Studien und Erfahrungen zum Thema zusammengefasst. Die Broschüre des BUND ist eine Einladung an Politik, Forstwirtschaft und Naturschutzverwaltung, sich mit den Argumenten fachkundiger Waldökologen und Praktikern auseinander zu setzen, die die großflächigen Kahlhiebe in Frage stellen.

„Der flächige Kahlschlag und die Räumung mit schweren Forstmaschinen hat eine Verwüstung der Waldflächen, Bodenverdichtungen, Schäden an der Naturverjüngung und damit eine Verschlechterung der Chancen der Wiederbewaldung zur Folge“, so das Fazit. Dem gegenüber weist die Broschüre auf positive Erfahrungen mit dem Belassen von „Schadholz“ im Bestand hin. Der verbliebende Schirm toter Bäume schützt die Naturverjüngung und vermindert eine Austrocknung der Böden, wozu auch am Boden liegendes Totholz beiträgt. Wiederbewaldung, auch mit ergänzenden Pflanzungen, wird so erleichtert.

Der BUND fordert deshalb nicht nur den Rechtsvollzug durch die Forst- und Naturschutzbehörden, sondern vor allem auch einen sachlichen Diskurs. Es bedarf aus Sicht des BUND beim Umgang mit Kalamitätsflächen dringend einer Korrektur und einer neuen Lösungsstrategien, bei der die Belange des Natur- und Klimaschutzes vorrangig berücksichtigt werden.

Die Aussagen der 44-seitigen Broschüre stützen sich auf viele Erfahrungsberichte und eine Auswertung der umfangreichen neuen Literatur zum Ökosystem Wald und zum Baum- und Fichtensterben. Die Broschüre widmet sich dabei auch rechtlichen Fragen, überprüft die Sinnhaftigkeit des Exotenanbaus und des Rehwildabschusses ebenso wie der Klimaschutzwirkung im Holzproduktspeicher. Zur Sprache kommt auch der kritisch zu sehende Schirmschlag bei der Rotbuche, da auch er durch die Klimaveränderungen noch problematischer geworden ist. Musteranträge für die Kommunalpolitik runden die Broschüre ab.

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44 Seiten

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