BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Welt-Bienentag: BUND fordert Schutz der Bienen

18. Mai 2018 | Naturschutz, Tiere und Pflanzen, Umweltgifte, Landwirtschaft

Landesregierung in der Pflicht - Mehr als die Hälfte der Bienenarten gefährdet

Rotpelzige Sandbiene. (©entomart)

Anlässlich des Welt-Bienentags am 20. Mai fordert der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die NRW-Landesregierung auf, sich endlich für den Schutz von Bienen und anderen Insekten einzusetzen.

„Die Insekten, die eigentlich artenreichste Tiergruppe schrumpft sowohl bei den Arten als auch bei den Individuen pro Art“, sagte Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND.

Nach Untersuchungen des Entomologischen Vereins Krefeld hat die Biomasse flugaktiver Insekten – zu welchen auch die Bienen zählen - zwischen 1989 und 2013 stellenweise um 79 Prozent abgenommen.

„Nicht nur für Vögel und Fische, auch für den Menschen sind Insekten unverzichtbar. Zwei Drittel unserer Nahrungsmittel sind auf Bestäubung zum Beispiel durch Bienen angewiesen“, sagte Sticht. Beispiele seien Obst und Gemüse wie Äpfel, Gurken oder Möhren.

„Wenn wir von Bienen sprechen, dann reden wir nicht nur von der domestizierten Honigbiene, sondern in erster Linie von der ursprünglich großen Vielfalt von über 360 wilden Bienenarten in Nordrhein-Westfalen“, sagte Sticht. Laut Roter Liste NRW ist bereits mehr als die Hälfte der Bienenarten gefährdet oder ausgestorben.

Nachweislich reduziert der massive Einsatz von Pestiziden wie den Neonikotinoiden in der Landwirtschaft Zahl und Vielfalt von Bienen. „Es ist höchste Zeit zum Handeln. Wir brauchen keine neuen langjährigen Studien um zu wissen, wo wir ansetzen müssen“, so Sticht.

Der BUND hatte bereits im April 2017 gemeinsam mit der Aurelia-Stiftung einen nationalen Bienenaktionsplan vorgestellt, der Maßnahmen zum Schutz von Honigbienen, Wildbienen und anderen Bestäubern auflistet. Die wichtigsten Maßnahmen sind: deutliche Reduktion der Pestizidmenge und Verbot von bienengefährlichen Wirkstoffen, aber auch eine deutliche und zügige Reduzierung des Flächenverbrauchs.

„Derzeit werden in NRW pro Tag 10 Hektar Bienenlebensräume vernichtet. Mit ihren so genannten „Entfesselungspaketen“ tut die jetzige Landesregierung alles dafür, dass dies sogar noch forciert wird, sagte Sticht.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.bund.net/bienenaktionsplan

 

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