BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

"Mehr Wildnis am Gewässer wagen"

04. August 2015 | Flüsse & Gewässer, Naturschutz, Wasser

"Mehr Wildnis am Gewässer wagen!" - Unter diesem Motto veranstaltet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in diesem Sommer – vom 07. bis 09. August, im Arbeitnehmerzentrum Königswinter - die 2. Naturschutztage am Rhein.

Im Vorjahr stand die Bedeutung von Deutschlands größtem und wasserreichstem Fluss für die Natur, für den Artenschutz im Mittelpunkt der 1.Naturschutztage, unter dem Motto "Biodiversität an und im Fluss". Diesmal heißt die Botschaft: "Mehr Wildnis am Gewässer wagen" und es soll u.a. über die Voraussetzungen für mehr Dynamik an und im Gewässer, über neue Entwicklungen und Konzepte berichtet und diskutiert werden. Dabei geht es u.a. um die Bedeutung von wildnisartigen Strukturen am Gewässer für den Artenreichtum, über den Gewinn, den die Gesellschaft von mehr Natur – und etwas mehr Wildnis am Gewässer hat, aber auch um die Widerstände, die es vor Ort dagegen gibt und wie man damit umgehen sollte. Außerdem wird über die für den Rhein und seine Nebenflüsse vorgelegten Bewirtschaftungspläne informiert und über den Umgang mit den Defiziten bei der Erreichung eines guten Gewässerzustandes diskutiert.     

Der BUND tritt dafür ein, das der einstige natürliche Reichtum und die frühere unglaubliche Artenvielfalt von Deutschlands größtem und wasserreichsten Fluss und seiner Nebenflüsse, wo immer möglich, wiedergewonnen wird. Paul Kröfges, Initiator der Tagung und Gewässerexperte des BUND hierzu: "Nachdem die Wasserqualität verbessert wurde, Fische und andere Lebewesen in den Fluss zurückgekehrt sind, gilt es jetzt dem Rhein und seinen Nebengewässer zu naturnäheren Gewässerstrukturen zu verhelfen und Laichgebiete, neue Lebensräume für gefährdete Arten und vor allem Auen und Überschwemmungsflächen an Flüssen und Bächen wieder zu gewinnen."
Um hier dauerhafte Erfolge und Wirkungen  zu erzielen, braucht es nach Einschätzung des BUND mehr Mut, mehr Bereitschaft der Gesellschaft Veränderungen und Dynamik am Fluss, und, wo immer möglich, auch ein Stück Wildnis zuzulassen. Daran will der BUND gemeinsam mit anderen Akteuren, unterstützt von der Öffentlichkeit, weiter arbeiten und dazu dient auch die diesjährige Tagung.

Die europäische Wasserrahmenrichtlinie bietet nach wie vor die Chance, auf diesem Weg weiter zu kommen, der BUND begleitet den schwierigen Umsetzungsprozess bundesweit intensiv und kritisch konstruktiv. Im Einzugsgebiet des Rheins sind nach seiner Einschätzung die Defizite  dramatisch. Hierzu wurde im letzten Jahr ein Memorandum beschlossen, mit den Kernaussagen, das mehr natürlicher Hochwasserschutz, eine konsequente biologische Durchgängigkeit und ein umfassender Biotopverbund am Rhein und seinen Nebenflüssen erreicht werden muss. Vor allem müssen drohende Verschlechterungen, wie eine weitere Vertiefung für die Schifffahrt und neue Hafenausbauten verhindert werden!

Der BUND will weiter dem Rhein eine Stimme geben und veranstaltet daher vom 07. bis 09. August, wieder  in Arbeitnehmerzentrum Königswinter, die zweiten "Naturschutztage am Rhein".

Der BUND Nordrhein-Westfalen und seine und die BUND Rhein AG  haben hierzu wieder ein interessantes Programm zusammengestellt, unter Beteiligung des Landes-Umweltministeriums, des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und anderer Fachinstitutionen. Wir freuen uns, dass NRW Umweltminister Johannes Remmel die Tagung am Freitag eröffnen und auch an einer Podiumsdiskussion teilnehmen wird. Zum Abschluss am Sonntag wird es dann eine interessante Exkursion in eine typische Rheinauenlandschaft (Rheidter Werth) geben, bei der exemplarische Umsetzungskonflikte verdeutlicht werden können.

Mehr dazu unter  www.naturschutztageamrhein.de   

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