BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Luftreinhalteplan Hambach tritt zum 31. Dezember in Kraft

06. Dezember 2012 | Saubere Luft

Neue Feinstaub-Messstationen in Elsdorf und Jackerath

Der Luftreinhalteplan Hambach zur Senkung der Feinstaub-Immissionen im Umfeld des Tagebaus Hambach tritt zum 31.12.2012 in Kraft. Das teilte der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heute mit. „Damit wird ein weiterer wichtiger Schritt zum Schutz der Gesundheit der Tagebauanrainer getan,“ sagte Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND. „Allerdings wurden leider noch nicht alle Anregungen des BUND und der beteiligten Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt.“ Zufrieden zeigte sich Jansen, dass zwei neue Messstationen in Elsdorf (Tagebau Hambach) und Jackerath (Tagebau Garzweiler) errichtet werden. Damit könne die Entwicklung der Feinstaubbelastungen mit dem Fortschreiten der Tagebaue gut abgebildet werden.

Alle im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung eingegangenen Argumente wurden auf der heutigen Sitzung der Projektgruppe zur Aufstellung des Luftreinhalteplans bei der Bezirksregierung Köln diskutiert. Breiten Raum nahm die BUND-Forderung ein, die Möglichkeit zur temporären Stilllegung des Tagebaus bei bestimmten Wetterlagen in das Maßnahmenpaket aufzunehmen. Die Bezirksregierung Köln hält dies derzeit nicht für verhältnismäßig. Dennoch will die Behörde eine solche Stilllegung nicht definitiv ausschließen, wenn anders die Einhaltung der gesetzlichen Feinstaub-Grenzwerte nicht erreicht werden kann.

Nach wie vor im Dunkeln bleibt, wie viele Feinstaub-Emissionen der Tagebau in seiner Gesamtheit zu verantworten hat. Hierzu gibt es nach Aussagen der Bergbehörde und der RWE Power AG noch keine geeigneten Rechenmodelle. Sowohl das RWE als auch das Umweltbundesamt haben aber inzwischen entsprechende Studien vorgesehen. „Der Tagebau bleibt also nach wie vor in vielen Belangen eine Black Box“, so Jansen. Auch in punkto Transparenz der vorhandenen Messergebnisse und Wirksamkeit der bereits getroffenen Feinstaubminderungsmaßnahmen mahnt der BUND mehr Offenheit an. Alle Ergebnisse müssten im Internet dokumentiert werden. Die Bezirksregierung sagte zu, dies im nächsten Jahr anzugehen.

Unterm Strich, so der BUND, bestehe aber die berechtigte Hoffnung, dass die Feinstaubgrenzwerte im Umfeld des Tagebaus Hambach zukünftig eingehalten werden könnten. Dazu sei es aber unerlässlich, die bisherigen Anstrengungen im Tagebau zu verstärken. Mit einem Anteil von 20 Prozent an der Feinstaub-Gesamtbelastung ist der Tagebau nach wie vor Hauptverursacher der lokalen Zusatzbelastung.

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