BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

BUND: Weiterbau der A 1 durch die Eifel ist Fehlplanung

12. August 2016 | Mobilität, Bundesverkehrswegeplan

Umweltverband fordert Streichung des Projektes aus dem Bundesverkehrswegeplan

Beton oder Natur? © D. Jansen

Anlässlich des heutigen Besuchs der Verkehrsminister aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in der Eifel kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den geplanten Lückenschluss der Eifelautobahn A 1 als eine der größten Fehlplanungen des Bundesverkehrswegeplans. "Wertvolle Landschaften sollen zerschnitten werden, obwohl es eine verträgliche und  kostengünstigere Alternative gibt", sagte der NRW-Landesvorsitzende des BUND Holger Sticht.

Der BUND moniert vor allem, dass Alternativen gar nicht geprüft wurden:  „Damit widerspricht die Entwurfsfassung des Bundesverkehrswegeplans den Vorgaben der Strategischen Umweltprüfung. Die Projektdossiers zeigen, dass die Straßenverwaltungen Alternativen wie Ausbau statt Neubau oder innerörtliche Lösungen statt Ortsumfahrungen bewusst ignoriert haben.“ Europäisches und deutsches Umweltrecht verlangten aber, dass solche Alternativen ‚ermittelt, beschrieben und bewertet‘ werden müssen.

Im Rahmen seiner Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan hatte der BUND vorgeschlagen, das Bestandsnetz weiterzuentwickeln. Sowohl im Westen mit der B 51 und A 60 als auch im Osten mit der A 61, der B 262 und A 48 kann man mit vertretbaren Umwegen von Köln ins Saarland gelangen. Diese Alternative wurde bei der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans nicht berücksichtigt.

Zudem ist nach BUND-Auffassung der verkehrliche Bedarf für den Neubau zweifelhaft. Seit 10 Jahren stagnieren am heutigen Autobahnende bei Tondorf die Verkehrsmengen. Trotzdem soll der Lückenschluss mit steigenden Verkehren begründet werden.

Aus Sicht des Naturschutzes ist der Weiterbau der Eifelautobahn ein „katastrophaler Eingriff in wertvollste Naturschutzgebiete“. Die Autobahn zerschneidet einen bislang geschlossenen Kernraum des Biotopverbundes. Auch mit dem Artenschutz ist die Planung unvereinbar. Die Lebensräume von streng geschützten Arten wie Haselhuhn, Schwarzstorch, Bechsteinfledermaus, Wildkatze und Luchs würden massiv beeinträchtigt.

Wegen der schweren Umweltrisiken der Planung und der fehlenden verkehrlichen Bedeutung fordert der BUND die Streichung des Projektes aus dem Bundesverkehrswegeplan.

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb