BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

BUND fordert Waldwende für NRW

06. November 2019 | Klimawandel, Naturschutz, Wälder, Lebensräume

Eckpunktepapier beschreibt Kernpunkte / Waldökosysteme statt Holzplantagen

Eckpunkte für eine Waldwende in NRW

Der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat heute seine „Eckpunkte für einen Masterplan Waldwende NRW“ vorgelegt. Im Vorgriff auf die Tagung „Der Wald im Klimastress“ des Landesumweltministeriums am 11. November umreißt der Umweltverband darin seine Forderungen und Zielsetzungen für den Wald von morgen.

„Die beiden letzten Dürresommer haben uns eindrücklich vor Augen geführt, dass Aufforstungen und Plantagen keine ökologische und ökonomische Zukunft haben“, sagte Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND. Während naturnahe Waldökosysteme von den Wetterextremen kaum betroffen wären, seien insbesondere die in der Vergangenheit angelegten Forste aus Fichte in hohem Maße geschädigt worden und damit wirtschaftliche Ausfälle zu beklagen gewesen. „Bäume kann man pflanzen, einen Wald nicht. Für die Zukunft heißt das vor allem, dass wir wieder auf standortheimische Baumarten in selbstständig gewachsenen Ökosystemen setzen müssen, um sowohl ökonomische als auch ökologische Zielsetzungen erreichen zu können“, soSticht.

In seinem Eckpunktepapier fordert der BUND NRW eine Reihe von so genannten Biodiversitätsstandards für landeseigene Wälder und die Bindung der staatlichen Förderkulisse an diese landeseigenen Standards. Zu diesen zählen unter anderem der Verzicht auf flächige Aufforstungen, Vorrang für natürliche Vermehrung ausschließlich standortheimischer Baumarten, der Verzicht auf Entnahme kranker oder toter Bäume sowie die Wiedervernässung von feuchten und nassen Wäldern.

Die Aussage von Ministerin Heinen-Esser, Aufforstung sei Klimaschutz, ist aus BUND-Sicht haltlos und einem unverantwortlichen Aktionismus auf Kosten des Steuerzahlers geschuldet. „Nordrhein-Westfalen braucht die Wende: weg von der Plantage hin zum Waldökosystem. Das ist das Gebot der Vernunft, um sowohl die biologische Vielfalt, die CO2-Bindung, als auch die Zukunft der Holzwirtschaft in NRW zu sichern. Dafür müssen wir die Soforthilfen für Waldbauern an die Erfüllung gesellschaftlicher Leistungen koppeln“, so Sticht.

BUND-Hintergrund "Eckpunkte für einen Masterplan Waldwende NRW"

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