BUND fordert Schutz für Wölfin Gloria

25. Dezember 2020 | Naturschutz, Wolf

Wolfs-Abschuss ignoriert Rechtslage

(Foto: Uwe Tichelmann)

Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat heute erneut den konsequenten Schutz für Wölfin Gloria und das gesamte Wolfsrudel im Kreis Wesel eingefordert. „Wer den Abschuss von Gloria fordert, ignoriert die Rechtsgrundlage und die wissenschaftliche Faktenlage, ist insofern rein populistisch unterwegs“, sagte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht.

Tatsächlich gäbe es bislang keine Nachweise dafür, dass ein Wolf wiederholt die erforderlichen Herdenschutzeinrichtungen überwunden hätte. Außerdem fehle die gesetzlich erforderliche Alternativenprüfung, zu welcher beispielsweise der Einsatz von Herdenschutzhunden zähle. Daher gelte keine Ausnahmesituation vom strengen Schutz gemäß Bundesnaturschutzgesetz.

Ursache der Konflikte in der Region ist aus BUND-Sicht die mangelnde Bereitschaft, die kostenfreien Herdenschutzmaßnahmen des Landes in Anspruch zu nehmen. Eine Aufstellung des Landesumweltamts (LANUV NRW) vom 2. Oktober zeigt, dass in 9 von 10 Fällen aus August 2020, bei welchen die Wölfin Gloria als Verursacherin identifiziert werden konnte, keine ausreichenden Herdenschutzmaßnahmen vorlagen. Herdenschutzhunde wurden in keinem der Fälle eingesetzt.

„Solange zu wenige und nicht umfassende Herdenschutzmaßnahmen umgesetzt werden, werden sich die Übergriffe auf Weidetiere dauerhaft wiederholen, egal von welchem Wolf“, sagte Sticht. Daher sei ein Abschuss von Gloria sinnfrei.

Mit 1,20 m hohen Elektrozäunen und Herdenschutzhunden, die über die Förderrichtlinie Wolf des Landes kostenfrei in Anspruch genommen werden können, können aus BUND-Sicht Übergriffe dauerhaft vermieden und Konflikte zwischen Weidetierhaltern und Wolf gelöst werden.

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