BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

BUND fordert Ende der Jagd auf Meister Reineke

29. Januar 2015 | Jagd

„Fuchsjagd im Kreis Euskirchen muss abgeblasen werden“

Laut Medienberichten sollen bei einer durch Hegeringleiter Jütten anberaumten revierübergreifenden Fuchsjagd am 7./8. Februar im Kreis Euskirchen etwa 100 Füchse getötet werden, weil angeblich der Fuchsbestand zu hoch und der Fuchsbandwurm einzudämmen sei.

 „Wenn es darum geht, ihre Schießlust zu rechtfertigen, werden manche Jäger erstaunlich kreativ. Das ändert aber leider nichts an der Unsinnigkeit der Fuchsjagd“, sagte der Vorsitzende des NRW-Landesverbandes des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Holger Sticht. Der gemäß Paragraf 1 Tierschutzgesetz erforderliche „vernünftige Grund“ für die Tötung von Füchsen läge tatsächlich nicht vor, weil die Jagd keinen Beitrag zur Seuchenbekämpfung leiste und Füchse nicht verwertet werden. Der BUND-Chef fordert daher, die Fuchsjagd abzublasen.

Laut BUND reagiert der Rotfuchs (Vulpes vulpes) auf die Bejagung mit höheren Geburtenraten und kompensiert so die Verluste in kürzester Zeit. Die vielen verwaisten Reviere sorgten für eine verstärkte Wanderbewegung der Füchse und für eine rasche Verbreitung von Krankheitserregern und Parasiten. So trug die Jagd in der Vergangenheit dazu bei, dass sich die Tollwut in Europa schnell ausbreiten konnte. Erst durch Impfung der Füchse konnte diese schließlich erfolgreich bekämpft werden.

 „Eine Wiederholung dieses Fehlers ist nicht verantwortbar und könnte die bisher übersichtliche Situation verschlimmern“, sagte Biologe Dr. Geert Runhaar, Sprecher der BUND Kreisgruppe Euskirchen. Bei 25 bis 30 bundesweiten Neuerkrankungen pro Jahr würde die Gefahr einer Ansteckung mit dem Fuchsbandwurm von Jägern zu Gunsten ihres Hobbys vorgeschoben. Nur durch Entwurmungsaktionen könne das Risiko nachhaltig eingedämmt werden. Der BUND fordert daher im Rahmen der Novellierung des Landesjagdgesetzes, die Fuchsjagd zu beenden.

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