BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Alternativen in Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen hat sich nach der ersten BUND-Kritik an der Bundesverkehrswegeplanung im Mai 2013 viel bewegt. Es wurden viele Projekte aus der ursprünglichen Liste gestrichen, darunter auch vom BUND kritisierte Planungen. Zudem gibt es zu umstrittenen Projekten wie das der A 46 und B 64 Runde Tische mit allen Beteiligten. Bei der A 46 konnte der BUND zusammen mit der Bürgerinitiativen GigA unterstützt von Gutachtern eine bestandsorientierte regionale Netzlösung entwickeln. Nichtsdestotrotz ist sind immer noch über 300 Projekte im Gespräch. Fünf davon sind im engeren Fokus des BUND-Landes- und -Bundesverbandes. Trotz Meldung nach Berlin, wurden die Alternativlösungen aber nicht in den Entwurf des BVWP aufgenommen.


Einzelheiten zu unseren Alternativvorschlägen finden Sie durch Anklicken der Projekte auf der Karte.

B64 A445 A46 B62 A1 Kartenbasis: www.gadm.org / www.geofabrik.de

A1: Eifel

Offizielle Planung: Vierspuriger Neubau der A 1 durch die Eifel von Blankenheim nach Kelberg.
BUND-Alternative: Optimierung der bestehenden B 51 für den überregionalen Verkehr.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • gleichwertiger überregionaler "Lückenschluss" zwischen Köln und Saarbrücke
  • bedarfsgerechtere Lösung: Kfz-Verkehr ging auf genannter Strecke bisher leicht zurück auf 18.200 Kfz/24h, ebenso das Schwerverkehrsaufkommen (3.700 Kfz/24h)
  • Schonung von FFH-Gebieten und einer auch für den Tourismus interessanten Naturlandschaft

Mehr Informationen:
BUND-Anmeldung A1 für den Bundesverkehrswegeplan

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A 46: Hemer – Neheim

Offizielle Planung: vierstreifiger Neubau der A 46 zwischen Hemer und Neheim
BUND-Alternative: Optimierung des bestehenden Straßennetzes, die so genannte Null-Plus-Variante. Zudem fordert der BUND den Ausbau der Oberen Ruhrtalbahn und die Reaktivierung der Oesetalbahn.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • Da die A 46 keine überregionale Netzfunktion mehr hat, bringt diese Alternative bzw. Variante eine deutlichere Verbesserung der Verkehrssituation in Hemer. In jedem Fall muss die B7-Ortsdurchfahrt stadtverträglich umgebaut werden.
  • Das ökologisch höchst wertvolle Naherholungsgebiet "Waldemei" bleibt vollständig erhalten.
  • In das nordwestliche Sauerland wird kein zusätzlicher Verkehr gelenkt.

Mehr Informationen:
BUND-Anmeldung A46 für den Bundesverkehrswegeplan

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A 445: Hamm – Werl

Offizielle Planung: Vierstreifiger Neubau der A 445 Hamm-Werl.
BUND-Alternative: Verkehrslenkende Maßnahmen und die sofortige Einführung einer Lkw-Maut auf der B 63 für den überregionalen Verkehr und zeitliche Einschränkungen für den überregionalen Lkw-Verkehr. Zusätzlich fordert der BUND eine Prüfung von Umbaumaßnahmen an den Ortsdurchfahrten der B 63. Außerdem verweist der BUND auf den bereits erfolgten 6-spurigen Ausbau der A 1, A 2 und A 44 und den Ausbau des Kamener Kreuzes.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • kein zusätzlicher Verkehr wird generiert (aktuell auf der B 63 circa 18.000 Kfz/Tag, auf geplanter A 445 zusammen mit dem auf der B 63 verbleibenden Verkehr circa 40.000 Kfz/Tag);
  • überregionale Verbindungen sind gewährleistet (A 1, A 2, A 44). Aus Netzgesichtspunkten ist die A 445 nicht notwendig.
  • Vermeidung unnötiger Landschaftszerschneidung und Naherholungsgebietszerstörung.

Mehr Informationen:
BUND-Anmeldung A 445 für den Bundesverkehrswegeplan

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B 229 Ortsumgehung Langenfeld

Die Anmeldung zum BVWP 2015 wurde vom BUND kritisiert und erfolgreich verhindert! Die vom BUND seit 2005 geforderte Null-Plus-Alternative (Optimierung im Bestand durch Anbau von Rechtsabbiegespuren und eine Verbesserung der Wegweisung) wurde teilweise umgesetzt. Das Land hat die Anmeldung zurückgezogen.

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B 476 Nordumgehung Sassenberg

Die Anmeldung des Projekts durch das Land NRW wurde vom BUND kritisiert und der Verzicht auf das Projekt in unserer Alternativanmeldung gefordert. Das Land hat die Anmeldung zurückgezogen.

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B 62/508: Buschhütten – Erndtebrück

Offizielle Planung: B 62 /B 508 Buschhütten (B 54) - Erndtebrück (B 480), Neubau (teilweise dreispurig)
BUND-Alternative: Prüfung eines bestandsnahen Ausbaus der B 62 / B 508, ggf. auch Optimierung bestehender Schienenstrecken.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • Naherholungsgebiete bleiben erhalten.
  • Keine zusätzliche Belastung anderer, neuer Stadtteile (Entlastung im Ort wird bei der offiziellen aufgrund des hohen Ziel- und Quellverkehrsanteils gering sein).
  • Besserer Verkehrsfluss als status quo.

Mehr Informationen:
BUND-Anmeldung B 62/B 508 für den Bundesverkehrswegeplan

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B 64: Warendorf

Offizielle Planung: Voraussichtlich dreispuriger Neubau von Ortsumfahrungen der B 64 zwischen Münster und Rheda (u.a. Ortsumfahrung Warendorf, Ortsumfahrung Beelen, Ortsumfahrung Herzebrock/Clarholz)
BUND-Alternative: Optimierungen an der parallel verlaufenden Bahnstrecke Münster-Rheda, insbesondere die Beseitigung von 60 ungesicherten Bahnübergängen, dadurch Möglichkeit eines halbstündigen Taktes zwischen Münster und Bielefeld (bisher Stundentakt). Zudem fordert der BUND Umbaumaßnahmen in den Ortsdurchfahrten.

Vorteile der BUND Anmeldung:

  • Bedarfsgerechte Lösungen: Der Verkehr auf der B 64 ist in den vergangenen Jahren rückläufig. Er liegt außerhalb von Warendorf bei unter 10.000 Kfz/Tag, was vergleichsweise wenig ist.
  • Gleichwertige und möglicherweise nachhaltigere Entlastung der Ortsdurchfahrt: Auch nach Realisierung der offiziellen Planung würden in Warendorf ca.10.000 Kfz/Tag die Ortsdurchfahrt nutzen, da sie ihr Ziel bzw. ihre Quelle dort haben. Durch die BUND-Lösungen werden die Folgen dieses Verkehrs abgemildert bzw. teilweise auf die Bahn verlagert.
  • Keine Verlärmung der Ortsrandlagen (aktuelle Planung in Dammlage).

Mehr Informationen:
BUND-Anmeldung B64 für den Bundesverkehrswegeplan

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Bundesweites Aktionsnetzwerk AIDA für gute Bürgerbeteiligung und Verkehrsplanung

Am 2. Dezember 2016 will der Bundestag die Ausbaugesetze zum Bundesverkehrswegeplan (BVWP) verabschieden. Europäisches und deutsches Recht schreiben vor, dass vernünftige Alternativen, "insbesondere alternative Verkehrsnetze und alternative Verkehrsträger ermittelt, beschrieben und bewertet" werden.

Diese Vorgaben wurden bei keinem der 1.500 BVWP-Straßenprojekte umgesetzt. Anders bei Schie­nen­projekten, wo Dialogforen durchgeführt und die dort entwickelten Alternativen in den BVWP aufgenommen wurden.

Mit dem Ziel, vor der Entscheidung des Bundestags Dialoge zu umstrittenen Straßenprojekten durchzuführen, wurde deshalb das Aktionsnetzwerk für Infrastruktur-Dialoge und Alternativenprüfung (AIDA) gebildet. Vor der endgültigen Beschlussfassung sollen vor Ort Dialoge über umstrittene Straßenbauprojekte durchgeführt und die vorgelegten vernünftigen Alternativen ernsthaft und auch verkehrsträgerübergreifend geprüft werden. Erst nach Vorliegen dieser Ergebnisse soll der Bundestag über diese Projekte entscheiden.

AIDA hat eine Liste mit umstrittenen großen Projekten, einigen Ortsumfahrungen und jeweils vorgeschlagenen Alternativen vorgelegt. Mindestens zu diesen sollen Dialoge und Beteiligungen stattfinden.

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Gefördert durch:

Die SUE hat das BUND-Projekt "Ökologisierung von Fernstraßenplanungen", in dem Alternativvorschläge entwickelt wurden, finanziell unterstützt.

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