Petition
Herr Özdemir: Schützen Sie uns vor Pestiziden!
Pestizide sind eine echte Gefahr für uns und unsere Umwelt. Einige der giftigen Chemikalien erzeugen Krebs, verseuchen das Grundwasser und zerstören unsere Ökosysteme. Und dennoch werden sie jedes Jahr tonnenweise auf Feldern, in Schutzgebieten und direkt vor unseren Haustüren versprüht.
Wir fordern Landwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, den maßlosen Einsatz von Pestiziden sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene zu senken.
Der Einsatz von Pestiziden muss bis 2030 mindestens halbiert werden. Besonders gefährliche Stoffe müssen verboten werden: NEIN zu Glyphosat und Co!
Auch für Menschen sind viele Pestizide hochgefährlich. Wir fordern einen besseren Schutz unserer Gesundheit. Die Belastung von Lebensmitteln mit Pestizidcocktails muss deshalb drastisch reduziert werden.
Die giftige Verbindung von Gentechnik und Pestiziden hat schlimme Folgen für die Umwelt. Nutzpflanzen werden genetisch so verändert, dass ihnen Glyphosat und Co. nichts mehr anhaben. Deshalb wird weltweit inzwischen fast 15 mal so viel Glyphosat versprüht wie vor 20 Jahren. Europa darf diesem Irrweg nicht folgen und muss Gentechnik weiter streng regulieren!
Pestizide sind überall in unserer direkten Umgebung und gefährden unsere Gesundheit. Öffentliche Flächen wie Parks, Spielplätze und Gärten müssen pestizidfrei werden.
Herr Özdemir, schützen Sie unsere Gesundheit und die unserer Umwelt: Schränken Sie endlich den Einsatz von Pestiziden in Deutschland und der EU ein!
Hintergrundinfos
Welche Ursachen gibt es für das Insektensterben?
Haupttreiber für das Insektensterben sind die industrielle Landwirtschaft und Lebensraumverluste. Durch den Anbau von Monokulturen und den hohen Einsatz von Pestiziden werden Insekten massiv bedroht. Sie finden in ausgeräumten Landschaften ohne Blühwiesen, Hecken und Gehölzinseln keine Nahrung und keine Nistplätze mehr. Herbizide wie Glyphosat töten alle Blühpflanzen ab, Wildbienen und Schmetterlinge haben kaum noch Pollen und Nektarquellen. Viele Insektizide wirken nicht nur auf die beabsichtigen Tiere, sondern verursachen Kollateralschäden an Nützlingen. Insekten sind jedoch die Grundlage für unser Ökosystem. Viele Vogelarten, Fledermäuse und Fische ernähren sich von Insekten. Nimmt deren Bestand ab, folgt daraus auch ein Artenschwund bei Vögeln.
Was sind Pestizide?
Als Pestizide werden viele unterschiedliche Stoffe und Stoffkombinationen bezeichnet, die beim Anbau von Nutzpflanzen verwendet werden. Pestizide sollen unerwünschte Organismen töten oder schädigen. Sie sind giftig insbesondere für Pflanzen (Herbizide), Insekten (Insektizide) oder Pilze (Fungizide). Als Biozide sollen sie Menschen und Materialien schützen und finden daher Anwendung in Schädlingsbekämpfungsmitteln, Desinfektionsmitteln oder antibakteriellen Produkten.
Was haben Pestizide mit Gentechnik zu tun?
Die meisten weltweit angebauten gentechnisch veränderten Pflanzen sind resistent gegen sogenannte Totalherbizide wie z.B. Glyphosat. Ihr Anbau geht deshalb zumeist mit einem hohen Einsatz dieser besonders schädlichen Stoffe einher. Durch die strenge Gentechnikregulierung in Europa werden diese Pflanzen hier nicht angebaut – und damit in Europa im weltweiten Vergleich auch weniger Totalherbizide eingesetzt. Nun will die EU die Gesetze aufweichen und den Einsatz von Gentechnik erleichtern – mit fatalen Folgen für die Umwelt.
Was sind Gesundheitsrisiken durch Pestizide für Menschen?
Viele Pestizide sind auch für den Menschen gefährlich. Manche Wirkstoffe sind hoch giftig, können Krebs verursachen, das Hormonsystem beeinflussen oder die Fruchtbarkeit schädigen. Jährlich erleiden weltweit über 300 Millionen Menschen eine Pestizidvergiftung, für manche endet sie tödlich. Einige der besonders gefährlichen Stoffe sind in der EU verboten. Allerdings verdienen Pestizidkonzerne viel Geld mit dem Export solcher Stoffe in den globalen Süden. Doch auch in Deutschland sind viele hochgefährliche Stoffe zugelassen und werden eingesetzt. 13 hochgefährliche Pestizide sind sogar für die Anwendung im Haus- und Kleingarten erlaubt. Dort können Kinder, ältere Menschen und Schwangere mit den Giften in Kontakt kommen.