Umweltzerstörung durch Autobahnausbau
66 Projekte mit besonders Umweltauswirkungen allein in NRW
Die Bundesregierung hat beschlossen, den Ausbau von Autobahen in "überragendes öffentliches Interesse" zu stellen, so dass in naher Zukunft 145 Projekte aus dem Bundesverkehrswegeplan beschleunigt geplant und gebaut werden sollen. Allein In NRW befinden sich 66 von 145 Projekte. Das sind knapp ein Viertel aller Vorhaben aus dem Bundesverkehrswegeplan für Nordrhein-Westfalen. Eine Priorisierung von Vorhaben ist dabei nicht zu erkennen. Insgesamt 388 Kilometer Asphalt sollen im beschleunigten Verfahren so verbaut werden. Das Ruhrgebiet und die Rheinschiene sind besonders betroffen. Die hier noch vorhandenen Naturschutzgebiete und Biotopverbundflächen werden noch stärker in Mitleidenschaft gezogen. Aber auch Siedlungsbereiche werden durch den Ausbauwahnsinn betroffen sein und müssen den Ausbauvorhaben weichen. Das ist für den BUND nicht hinnehmbar.
Statt die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu senken, werden durch den beschleunigten Ausbau von bis zu 400 Kilometern Autobahn sogar noch mehr Treibhausgase ausgestoßen. Der geplante Ausbau wird dabei die derzeitigen Verkehrsprobleme nicht lösen. Für jeden Kilometer Neu- oder Ausbau einer Autobahn bzw. Bundesstraße muss anderswo die Sanierung von Brücken, Straßen oder Schienen hintenanstehen.
Dezentrale Mobilitätstage 22./23. April 2023

Der Frust bei den örtlichen Aktiven sitzt tief. Aus diesem Grund gehen am kommenden Wochenende tausende Menschen auf die Straße und protestieren gegen den Ausbauwahnsinn. Am 22. und 23. April finden die dezentralen Mobilitätstage in Deutschland statt.
Daher rufen wir dazu auf, aktiv zu werden für eine wirkliche Verkehrswende. Stopp von Neu- und Ausbau von Bundes- und Landesfernstraßen. Temporeduzierung in Innenstädten und auf Autobahnen. Stärkung des S- und ÖPNV sowie eine Verkehrsverlagerung von Güterverkehren von der Straße auf die Schiene. Eine Umverteilung des öffentlichen Raums für mehr Fuß- und Radverkehr sowie intermodale und intelligente Verknüpfungen zwischen bezahlbaren Verkehrsträgern.
Ob Fahrraddemo, Infostand, Parking-Day oder auch eine Demonstration an verkehrskritischen Stellen - seid dabei!