BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Umweltverbände fordern Mobilitätswende

05. April 2023 | Mobilität, Bundesverkehrswegeplan

Diskussionsveranstaltung in Siegen zur Mobilitätswende in Südwestfalen

Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Umweltverbände der Region Südwestfalen von BUND und NABU sowie die AG Rothaargebirge laden heute die Region Südwestfalen ein, um ihre Sicht auf die notwendige Mobilitätswende insbesondere in Südwestfalen darzustellen. Im Fokus dabei die Frage: Planungsstopp für Autobahnen oder Neu- und Ausbau? Nicht zuletzt die jüngsten Ereignisse rund um die A46/B7n sowie die Ergebnisse aus dem Koalitionsausschuss bieten viel Diskussionsstoff für die Umweltverbände. „Die Aufweichung des Klimaschutzgesetzes war der Worst-Case der Verhandlungen. Die Notwendigkeit eines konsequenten Umdenkens in der Klimapolitik wurde nicht erkannt,“ moniert Klaus Brunsmeier, Mitglied im Landesvorstand BUND NRW, „gerade im Verkehr ist der Paradigmenwechsel hin zu einer klimaneutralen Mobilität für alle längst überfällig.“
 

Keine Planungsbeschleunigung ohne UVP

Die Umweltverbände fordern schon lange einen Paradigmenwechsel und eine zukunftsfähige Mobilitätspolitik für die Region. Mit Blick auf ihre Kritik an den bestehenden Ausbauplänen in der Region kritisieren Sie das Vorgehen der Behörden in Bezug auf die anstehenden Brückensanierungen. Derzeit klagen die Umweltverbände gegen das Vorgehen der Autobahn GmbH an der Talbrücke Büschergrund. Die Belange des Naturschutzes sowie geltendes Planungsrecht werden wissentlich übergangen, um die Brücke abzureißen und anschließend mit zusätzlichen Fahrstreifen wieder aufzubauen. „Wir müssen unsere ökologisch wertvollen Flächen schützen und verantwortungsvoll mit diesen umgehen. Daher ist eine naturverträgliche und rechtssichere Planung so wichtig.“ fordert Klaudia Witte, 1. Vorsitzende des NABU Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein.

Erhalt vor Neubau bei Fernstraßen

Grundsätzlich fordern die Umweltverbände keine neuen Neu- und Ausbauplanungen mehr anzusetzen. Mit Blick auf personelle und finanzielle Ressourcen muss vorrangig der Erhalt der maroden Infrastruktur priorisiert werden. Auch an der B508n/B62 zwischen Kreuztal und Bad Berleburg gibt es Ausbaupläne, die Proteste in der Region ausgelöst haben. „Die Prognosen seitens des Bundesverkehrswegeplanes von 2016 sind veraltet, die aktuellen Verkehrszahlen geben einen Bedarf für einen Ausbau nicht her.“ so Wolfgang Weber-Barteit, Mitglied des Vorstands der AG Rothaargebirge und des BUND. „Mit dem Bau der B508n/B62n werden wertvolle Flächen des Biotopverbunds zerstört. Das können und wollen wir so nicht hinnehmen.“

Mobilitätswende - zukunftsfähig, innovativ und sozialgerecht

Die Umweltverbände möchten aber auch für eine umfassende Mobilitätswende werben. Daher haben Sie Mobilitätsforscher Prof. Dr. Andreas Knie gewinnen können, der den Blick auf das Mögliche weiten soll. „Wir müssen den Blick in die Zukunft richten und gerade auch für die junge Generation neue, digitale und flexible Mobilitätsangebote installieren.“ erläutert Bärbel Gelling, Vorsitzende der BUND Kreisgruppe Siegen-Wittgenstein. „Bus-On-Demand oder Mobilitätsapps, die jedes Angebot von Car-Sharing, über Bus und Bahn, bis hin zur Mitfahrgelegenheit zeigen, sind dabei wichtige Bausteine.“  Gleichzeitig müssen die Angebote für jeden bezahlbar und barrierefrei zugänglich sein, so die Forderung der Umweltverbände, denn Mobilität ermöglicht die Teilhabe am öffentlichen Leben und dies ist ein Grundrecht.

Wichtig ist den Umweltverbänden, den Dialog mit allen Beteiligten in der Region aufrechtzuerhalten. Eine Mobilitätswende kann nur gelingen, wenn wir Sie als Region gemeinsam vorantreiben und an einem Strang ziehen.

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