Haus Diepental: Biber-Fraßspuren im Uferbereich der Promenade
(Justus Siebert)
Der Murbach, welcher der Wupper zufließt, ist seit 1903 an dieser Stelle aufgestaut, aus Kostengründen der Instandhaltung und aus Hochwasserschutzgründen ist die Konstruktion in den letzten Jahren zurückgebaut und der Murbach renaturiert worden. Ob das dem Biber (oder den Bibern?) gefallen hat, oder ob er auch einfach so hier vorbei getaucht kam, und seinen Teil zur Renaturierung beitragen wollte, ist unklar. Seine Spuren, angenagte Äste, und ganze Bäume, teils schon gefällt, sind jedenfalls unübersehbar. Im angestauten Gewässer direkt an der Besucher-Terrasse vom Haus Diepental hat sich durch angeschwemmte Sedimente eine Art Insel gebildet, auf der inzwischen Auen-Gehölze wachsen, vor allem junge Weiden. Und auf genau die hat es der Biber abgesehen, etliche hat er bereits abgenagt, um an die jungen Triebe zu kommen, aber auch zur Gewinnung als Baumaterial. Wo er dieses verarbeitet hat, ist noch nicht zu erkennen, ein Biber-Damm wurde noch nicht gesichtet. Ökologisch gesehen macht er seinen von der Natur vorgesehenen Job: das dichte Weidengehölz auflichten, damit Sonne diesen Uferbereich erreichen kann und andere Pflanzen, aber auch Tiere vor einem Schattendasein bewahrt werden.
Ganz offensichtlich hat sich der Biber, vielleicht ist es aber auch schon eine Familie, hier an einem Ort niedergelassen, welcher sich nicht durch Menschenleere auszeichnet. Die Ausflügler:innen und Wander:innen auf den Wegen rund um die kleine Talsperre stören ihn offenbar nicht. Wahrscheinlich verlegt er seine Tätigkeiten in die Abend- und Nachtstunden, wenn die menschlichen Besucher:innen, mit ihren vierbeinigen Begleitern (Hunde) wieder zu Hause sind. Wer nicht nur seine Spuren sondern den Biber selbst zu Gesicht bekommen will, dem sei empfohlen, nach der abendlichen Wanderung oder dem Imbiss einfach etwas länger auszuharren und sich unauffällig zu verhalten. Ein Naturerlebnis der bequemen Art, ohne die Natur durch Störung zu sehr zu belasten. Zwar kann man seit einigen Jahren an verschiedenen Stellen an und im Einzugsbereich der Wupper Biber-Spuren finden. Allerdings muss man dazu Wander-fest sein, und die Stellen sind auch nicht immer vom offiziellen Wanderweg aus einsehbar. Man müsste diesen also verlassen, und gerade im Frühjahr zur Brutzeit der Vögel würde das eine Belastung der Natur bedeuten. Also lieber nicht machen, und stattdessen nach Diepental fahren. Oder wandern.
Biber-Fraßspuren, mit Biber-Rutsche, links vom Baum. Murbach, oberhalb des Gewässers.
(Justus Siebert)
Schwemminsel im Talsperrengewässer: Aufkommendes Weiden-Dickicht, gelichtet vom Biber.
(Justus Siebert)
Aussicht auf Biber-Fraßspuren bei Imbiß und Kaltgetränk: gefällte Jung-Weiden im Hintergrund.
(Justus Siebert)
Haus Diepental: Biber-Fraßspuren im Uferbereich der Promenade
(Justus Siebert)
Diepentalsperre, Biber-Fraßspuren
(Justus Siebert)
Renaturierung des Murbaches im Bereich der Diepentalsperre: der Biber und sein Beitrag fehlen (noch) auf der Infotafel.
(Justus Siebert)