BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Der BUND-Landesarbeitskreis Energie

Die Mitglieder des Landesarbeitskreises Energie (LAK-En) treffen sich sechs- bis achtwöchentlich, normalerweise in der Geschäftsstelle des BUND NRW in Düsseldorf.

Schwerpunkt unserer Arbeit ist der menschengemachte Klimawandel.

Im Rahmen der Sitzungen werden aktuelle Fragen der Energiepolitik und Energietechnologie im Strom- und Wärmebereich behandelt. Im Vordergrund steht dabei die Energiewende mit ihren Grundpfeilern Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien.

Aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen in Nordrhein-Westfalen beschäftigt sich der Arbeitskreis darüber hinaus mit fossilen Energien wie Braun- und Steinkohle und der Frage, wie schnellstmöglich deren Ablösung gelingen kann.

Neben inhaltlichen Diskussionen erfolgen regelmäßig Berichte aus dem BUND-Bundesarbeitskreis Energie, in dem der LAK-Energie mit fünf Mitgliedern vertreten ist.

Wir setzen uns für einen sofortigen Atomausstieg, eine Braunkohleverstromung bis maximal 2025, einen kompletten Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030 und den Verzicht auf den Einsatz von Erdgas ab 2040 ein (vgl. BUND-Position 66)
Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn die Potenziale der Energieeinsparung, der effizienten Nutzung und des Ausbaus der EE (Windenergie, Photovoltaik, Biomasse, Wasserkraft) in Deutschland und NRW umfassend genutzt werden. Dazu bedarf es:

  • der Einführung von besseren Rahmenbedingungen, um schneller Energieeinsparungen zu erreichen und Energieeffizienztechniken einzuführen. Klimaschädliches Verhalten muss teurer werden. Eine Maßnahme hierzu ist eine Bepreisung der CO2-Erzeugung. Staatliche Einnahmen aus der CO2-Bepreisung sollten zum größten Teil pro Kopf an die Bürger*innen ausgeschüttet werden, um soziale Härten zu vermeiden;
  • der Beschleunigung des Ausbaus an erneuerbaren Energien (EE), um den schnelleren Ausstieg aus Atom- und Kohlestrom auch in NRW umzusetzen. NRW hinkt wegen seiner hohen Bevölkerungsdichte und seinem hohen Industrialisierungsgrad den anderen deutschen Bundesländern beim EE-Ausbau hinterher;
    insbesondere setzen wir uns für den weiteren und schnelleren Ausbau der Windenergie auf 2% der Landesfläche und gegen die bisherige Windkraft­verhinderungspolitik der Landesregierung von NRW ein;
  • der Beschleunigung der energetischen Gebäudesanierung. Das heißt, den Energieverbrauch in den Gebäuden in Deutschland/NRW durch umfangreiche Wärmedämmung schnell um mindestens die Hälfte zu verringern., um spätestens 2035 einen sanierten Gebäudebestand mit geringerem Primärenergiebedarf mit Erneuerbaren Energien versorgen zu können;
  • für eine dezentrale Energieversorgung mit dezentralen Energiespeichern.
  • für eine bürgernahe Energieversorgung mit Bürgerbeteiligung (Regionale Energieversorgung).
  • ...

Zudem befasst sich der Arbeitskreis Energie mit aktuellen energiepolitischen Themen von NRW. Die Sitzungen sind für Interessanten offen.
Bitte beim Sprecher vorher anmelden.

 


 

Klimawandel

Der Klimawandel bedroht unsere Lebensgrundlage, die von uns Menschen überall auf der Erde ebenso wie die der Natur. Es ist eine der großen Ausgaben der Menschheit, diesen bereits unvermeidlichen und bereits eingesetzten Klimawandel so schnell und entschieden wie möglich zu bremsen. Die Folgen werden andernfalls katastrophal sein. Jedes Land muss dabei seinen eigenen Maßnahmen finden und durchführen, die zur Begrenzung des Klimawandels beitragen können.

CO2-Bepreisung

Alle Produkte, bei deren Herstellung CO2 erzeugt wurde oder bei deren Nutzung CO2 frei wird, bekommen einen „CO2-Preis“. Je mehr CO2 erzeugt wird, umso teurer wird dieses Produkt. Nach einer Einführungszeit von möglichst wenigen Jahren („Rampe“) soll erzeugtes CO2 250 € pro Tonne CO2 kosten. Wird es durch Flugverkehr erzeugt, ist es durch die Freisetzung in der höheren Atmosphäre besonders schädlich und soll sogar 1.000 € pro Tonne ausgestoßenes CO2 kosten.
Die Preise werden für uns alle dadurch teurer. Sie werden aber auch fairer und ehrlicher, man sagt, sie zeigen die wahren Kosten an. Wir alle erkennen an den Kosten, was besonders klimaschädlich ist und können es besser vermeiden. Es lohnt sich für uns, auf klimaschädliche Produkte zu verzichten. Aber auch angenehme Dinge wie Urlaubsflüge werden teurer. Damit das Leben trotzdem bezahlbar bleibt, wird etwa ein Drittel der eingenommenen CO2-Gelder vom Staat pauschal für jeden Bürger gleich wieder zurückgegeben. Dadurch kann jemand, der wenig Energie verbraucht und bewusst klimafreundlich lebt sogar am Ende des Jahres mehr Geld in der Tasche haben als vorher. Wer weiterhin mehrmals im Jahr in den Urlaub fliegen möchte, muss dann aber tiefer in die Tasche greifen und vielleicht anderswo sparen.
Die restlichen 2/3 der CO2-Abgabe sollen direkt für Klimaschutz und den Ausbau der Erneuerbaren Energien verwendet werden.

Energiespeicher

Zukünftig kommt den Stromspeichern eine größere Rolle zu als bisher. Energiespeicher gab es natürlich auch bisher schon, die Energie sollte ja immer dann bereitgestellt werden, wenn man sie brauchte. Bisher wurde sie aber als Primärenergie gespeichert, d.h. als Kohle, Öl oder Gas. Wenn es kalt wurde, stellte man die Heizung an, die Kohle oder das Gas wurde verbrannt und dabei die gewünschte Wärme erzeugt. Für den Strom wurde ebenfalls die Primärenergie in Form von Kohle oder Öl bereitgestellt (in Silos oder Tanks gespeichert) und bei Bedarf im Kraftwerk verfeuert und dabei der Strom erzeugt. Die Erneuerbaren Energien verwenden keine Primärenergien mehr, da Kohle, Öl, Torf etc. die Ursache für die CO2-Erzeugung und damit den Klimawandel sind. CO2 ist in Deutschland zu 87% für den Klimawandel verantwortlich (vgl.Umweltbundesamt).
Die Erneuerbaren Energien erzeugen den Strom aus Wind, Sonne und Wasserkraft direkt. Jetzt müssen wir den Strom auch direkt speichern. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen. An diesen verschiedenen Möglichkeiten wird zur Zeit intensiv gearbeitet.

Regionale Energieversorgung

NRW wird in 5-6 Energieregionen aufgeteilt. Diese könnten sich an den Regierungsbezirken orientieren. In jeder Region müssen sowohl Städte als auch ländliche Bereiche vorhanden sein. Auf den Dächern in den Städten wird Photovoltaik installiert, in den ländlichen Gebieten werden Windkraftanlagen errichtet. Jeweils so viel, wie die Energieregion insgesamt für ihren Strombedarf benötigt. Die Bürger können und sollen sich beteiligen. So wird für jeden die Verantwortung sichtbar, jeder kann profitieren, jeder erkennt aber auch den großen Aufwand, den „seine“ Region für „seine“ Energieversorgung betreiben muss.
Natürlich kann jede Region von seinen Nachbar-Regionen Strom kaufen, der in dieser Nachbar-Region als Überschuss erzeugt wird. Es muss aber real bleiben: Strom aus Bayern „virtuell“ in NRW einkaufen und dort nur „virtuell“, also bilanziell einsetzen ist nicht gemeint. Jede Energieregion sorgt für ihren eigenen Strom aus Erneuerbaren Energien, Stromspeichern und anderen Maßnahmen. Man spricht dann von realen energie-autonomen Regionen.

Ansprechpartner

Willy Baitinger


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