Die Niederrheinische Bucht ist eine uralte Kulturlandschaft. Ihre Besiedlung seit mindestens 7.000 Jahren ist durch archäologische Funde dokumentiert. Von den Bandkeramikern über die Römer bis zur heutigen Zeit bildeten die fruchtbaren Ackerböden die Grundlage für eine einträgliche Landwirtschaft. Dörfer wie z.B. Holzweiler blicken auf mehr als 1.200 jährige Geschichte zurück.
Doch damit soll Schluss sein: Zehntausende Hektar dieser Kulturlandschaft mitsamt der Dörfer und Bodendenkmäler werden durch die Braunkohlebagger der RWE Power AG von der Landkarte getilgt. Seit Mitte der 1950er Jahre wurden im Rheinland etwa 40.000 Menschen aus ihrer angestammten Heimat vertrieben. Bis Mitte des 21. Jahrhunderts werden es nach den Plänen des Energiemultis etwa 45.000 Heimatvertriebene sein. Dutzende Dörfer, Weiler und Gehöfte kommen damit auf die "Rote Liste".