Steckbrief Gartenschläfer

Hier erfahren Sie mehr über das Aussehen und die Lebensweise der Gartenschläfer.

Steckbrief Gartenschläfer

Mit Klick auf das Bild erhalten Sie einen kurzen bebilderten Steckbrief.

Der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) gehört neben dem Siebenschläfer, Baumschläfer und der Haselmaus zur Familie der Bilche, den so genannten Schlafmäusen.  

Hier finden Sie einen kurzen bebilderten Steckbrief zum Ausdrucken.

 

Aussehen

Charakteristisch ist das schwarze Band über dem Auge bis hinter das Ohr. Diese Gesichtsmaske macht die kleine Schlafmaus unverwechselbar und bringt ihr den Spitznamen Zorro ein. Der Rücken und die Flanken des Gartenschläfers sind graubraun bis braun, der Bauch weiß bis grauweiß. Die Ohren sind groß.

Größe

Körperlänge: 12 bis 17 Zentimeter; Schwanzlänge 10 bis 14 Zentimeter

Gewicht

60 bis 90 Gramm, im Winter bis über 130 Gramm

Nachwuchs

Nach einer Tragzeit von 21 bis 23 Tagen bringen die Weibchen vier bis sechs Junge zur Welt, mit etwa 40 Tagen sind die Jungen selbstständig.

Nahrung

Gartenschläfer sind Allesfresser; auf dem Speiseplan stehen v.a. Insekten, Würmer, Schnecken und Eier, aber auch Früchte, Samen und Knospen. Seine Nahrung sucht der kleine Bilch am liebsten auf dem Boden.

Lebensraumansprüche

Der Gartenschläfer kommt in Wäldern, Weinbergen, Gärten und auf Streuobstwiesen vor. Gelegentlich lebt er auch in Gebäuden. Für seine lange Ruhephase, dem Winterschlaf, ist er auf Fels- und Gesteinsstrukturen angewiesen und sucht daher Felsregionen und Geröllhalden auf.

Lebensweise

Der Gartenschläfer ist dämmerungs- und nachtaktiv. Er baut sich kugelige Schlafnester aus Moos, Gras, Laub und Federn sowie Haaren. Diese findet man in Baum- und Felshöhlen, aber auch in Mauerspalten, Nistkästen und Gebäudezwischendecken, verlassenen Eichhörnchenkobeln und großen Vogelnestern. Der Winterschlaf dauert von Ende Oktober bis April. Hierfür ziehen sich die Tiere meist in tiefe Fels- oder Erdhöhlen zurück.

Während der wachen Zeit können die Gartenschläfer sehr lautstark werden. Dies klingt dann fast wie ein Vogel. Hier können Sie sich die Töne eines Gartenschläfers einmal anhören.

Fortpflanzung

Mit einem auffälligen lauten Pfeifen signalisieren die Weibchen ihre Paarungsbereitschaft. Nach drei Wochen Tragezeit werden im Mai oder Juni meist vier Jungtiere geboren. Die Jungen werden vier Wochen lang gesäugt und sind nach 40 Tagen selbstständig. Die Männchen werden nach dem ersten, Weibchen nach dem zweiten, Winterschlaf geschlechtsreif.

Vorkommen in Nordrhein-Westfalen:

  • natürliches aktuelles Vorkommen im Köln-Bonner-Raum entlang des Rheins
  • alte Nachweise auch aus Ostwestfalen-Lippe

Schutzstatus

  • Berner Konvention Anhang III
  • Bundesnaturschutzgesetz § 7 Abs. 2 Nr. 13: besonders geschützte Art
  • Rote Liste Deutschland (2009): G – Gefährdung unbekannten Ausmaßes
  • Rote Liste NRW (2010): G – Gefährdung unbekannten Ausmaßes 

Gefahren

Greifvögel, Marder, Hauskatzen und Ratten sind die natürlichen Feinde des Gartenschläfers. Die Ursachen für den anhaltenden Rückgang sind jedoch weitgehend unklar, vielleicht sind sie in der Veränderung des Lebensraumes, dem Verlust von Strukturvielfalt oder dem Klimawandel zu finden.

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