Hier finden Sie einige typische Konfliktfälle die zwischen Menschen und Bibern entstehen können. Melden Sie sich gerne, wenn sie Beratung oder Hilfe brauchen.
Überstaute Wiesen durch Biberdämme
Durch die Aktivität des Bibers können angrenzende Uferbereiche, Äcker und Wiesen überflutet werden. Zur Absenkung des Wasserstandes kann dann möglicherweise eine Drainage als Abflusssystem eingebaut werden.
Gefällte Bäume im Uferbereich
Haben ein Biber einen neuen Gewässerabschnitt besiedelt, ist das oft an angefressenen oder gefällten Bäumen erkennbar. Umgestürzte Bäume sollten möglichst liegen bleiben. Die Tiere fressen davon gerne mehrere Tage. So verlangsamt man das weitere Fällen von Bäumen. Wertvolle Bäume wie Obstbäume kann man rechtzeitig durch einen Drahtzaun schützen. Andere Arten wie Weiden, sind an solche Situationen angepasst. Sie treiben sehr schnell wieder aus und überstehen den Vorfall meist. Angenagte Bäume an Wegen und Straßen müssen an die entsprechenden Behörden gemeldet und unter Umständen entfernt werden, um eine Gefährdung anderer auszuschließen.
Instabile Untergründe durch Biberbauten
Biber graben für ihre Biberbauten Hohlräume in den Uferbereich. Solange Wege und Felder genug Abstand zum Gewässer lassen ist dies kein Problem. Werden die Bereiche jedoch bis zum Ufer bewirtschaftet, besteht Einbruchgefahr für landwirtschaftliche Maschinen. Daher sollten vorsorglich, wenn möglich, Randbereiche von Gewässern nicht bewirtschaftet werden.
Biber im Fischweiher
Da Biber als Vegetarier keinen Fisch fressen, besteht für die Fische in einem Weiher keine Gefahr. Jedoch kann ein Biber zum Beispiel Abflussrohre als Wege und Bauten nutzen und sie verstopfen. Andererseits können sie sich in Dämme eingraben und damit die Stabilität beeinträchtigen. Dagegen können schon einfache Gitter helfen. Falls nicht, muss eine Individuelle Lösung gefunden werden.
Fraßspuren in Feldern
Auch auf Feldern in unmittelbarer Nähe zu Gewässern suchen sich Biber ihr Futter und fressen energiereiche Feldfrüchte. Im Normalfall betrifft dies allerdings nur kleine Flächen.
Kanalisationen
Um das Eindringen von Bibern in die Kanalisation zu verhindern, können Abläufe, Zuläufe und Durchlässe mithilfe von Gittern gesichert werden.
Straßenverkehr
Durch Straßenüberquerungen kann es zu Verkehrsunfällen kommen. Der Biber ist ein typisches Verkehrsopfer, da es sich nur langsam und oft nachts bewegt. Deswegen ist es wichtig, in Biberlebensräumen Querungshilfen und ausreichend große Gewässerdurchlässe zu schaffen.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass fast alle Probleme in Ufernähe (bis zum 20 m Randbereich) auftreten. Solange man diesen Abstand zum Ufer einhält, lassen sich Schäden fast gänzlich ausschließen. Wenden Sie sich gerne an uns, wenn sie Fragen haben. Biberberater*innen aus NRW entwickeln zusammen mit Ihnen individuelle Lösungen.
Bilder
Intro: Gerhard Schwab