Welttag der Moore: "Moorschutz ist Menschenschutz"

31. Mai 2024 | Klimawandel, Lebensräume, Moore, Naturschutz, Wasser

BUND fordert mehr Tempo bei der Wiedervernässung von Mooren.

Mit dem Verschließen von Entwässerungsgräben beginnt die Reaktivierung der Moore. [Foto: Alina Schulz] Mit dem Verschließen von Entwässerungsgräben beginnt die Reaktivierung der Moore. [Foto: Alina Schulz]

  • Moore entscheidend für Klima-, Hochwasser- und Biodiversitätsschutz
  • Wiedervernässung fehlt bei den Eckpunkten zur Landeswasserstrategie
  • BUND geht in NRW mit gutem Beispiel voran

Anlässlich des Welttags der Moore am 2. Juni weist der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf die entscheidende Bedeutung der Moore als natürliche Klimaschützer, Hochwasserschützer und „Hot spots“ der natürlichen Vielfalt hin.

Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND: „Etwa 7 Prozent der bundesweiten CO2-Emissionen gehen auf die Entwässerung von Mooren zurück. Durch die Wiedervernässung können und müssen wir diesen Trend zügig umkehren.“

Auch für den Schutz vor Dürren und Hochwasser sind Moore und andere wassergebundene Lebensräume von größter Bedeutung. Große Teile der Landesfläche sind in den vergangenen Jahrhunderten entwässert worden, um land- oder forstwirtschaftliche Anbauflächen zu schaffen. Die nach wie vor wirksamen Entwässerungssysteme führen bis heute unfassbare Wassermengen ab, die in Trockenperioden fehlen, sich bei starken Niederschlägen aber in den Bach- und Flusstälern konzentrieren und dort für Gefahr sorgen.

„Die Wiedervernässung von Mooren, Sümpfen und Auen ist nicht nur entscheidend, um in Zeiten von Niederschlagsarmut die Wasserversorgung in der Fläche zu sichern, sie dient bei Starkregenereignissen auch unmittelbar dem Schutz von Menschenleben. Deswegen brauchen wir bei der Wiedervernässung von Mooren deutlich mehr Tempo“, so Sticht.

Vor diesen Hintergründen ist es aus BUND-Sicht erstaunlich, dass die Wiedervernässung in den Eckpunkten zur „Zukunftsstrategie Wasser“, welche das Landesumweltministerium am 8. Mai veröffentlicht hatte, keine Erwähnung findet.

„Wer sich mit der Zukunft unserer Wasserversorgung beschäftigen will, kommt an den Ursachen der Probleme und damit an der großflächigen Entwässerung der Landschaft nicht vorbei. Deswegen muss die Landeswasserstrategie eine andere Schwerpunktsetzung bekommen als die Eckpunkte“, sagte Sticht.

Schließlich sind Moore auch Lebensräume für eine spezialisierte biologische Vielfalt, die heute überwiegend gefährdet ist. Beispiele sind die Fleisch fressende Pflanze „Rundblättriger Sonnentau“, das Warzige Torfmoos und die Libelle des Jahres 2024, die Mond-Azurjungfer.

Mit dem Projekt „Renaturierung von Moorlebensräumen auf der Bergischen Heideterrasse“ geht der BUND mit Fördermitteln des Bundesumweltministeriums und des Landesumweltministerium mit gutem Beispiel voran. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern werden in dem Naturraum zwischen Siegburg und Duisburg seit letztem Jahr Entwässerungsgräben verschlossen und ehemalige Moore wiedervernässt.

Am 3. Juni wird der BUND bei der Auftaktveranstaltung des Landesumweltministeriums zur „Zukunftsstrategie Wasser“ mit mehreren Expert*innen vertreten sein.


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