BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Welt-Bienentag am 20. Mai: BUND fordert Schutz der Bienen

18. Mai 2020 | Naturschutz, Pestizide, Tiere und Pflanzen, Wildbienen

Landesregierung bleibt untätig

Wildbienen wie die Flaum-Sandbiene (Andrena nitida) sind wichtige Bestäuber. [Foto: Klaus Eckel]

Anlässlich des Welt-Bienentags am 20. Mai fordert der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Landesregierung auf, sich endlich für den Schutz von Bienen und anderen Insekten einzusetzen. „Die Insekten, eigentlich die artenreichste Tiergruppe, schrumpft sowohl bei den Arten als auch bei den Individuen pro Art“, sagte Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND. Nach Untersuchungen des Entomologischen Vereins Krefeld hat die Biomasse flugaktiver Insekten – zu welchen auch die Bienen zählen - zwischen 1989 und 2013 stellenweise um 79 Prozent abgenommen. „Nicht nur für Vögel und Fische, auch für den Menschen sind Insekten unverzichtbar. Zwei Drittel unserer Nahrungsmittel sind auf Bestäubung zum Beispiel durch Bienen angewiesen“, sagte Sticht.

Beispiele seien Obst und Gemüse wie Äpfel, Gurken oder Möhren. „Wenn wir von Bienen sprechen, dann reden wir nicht nur von der domestizierten Honigbiene, sondern in erster Linie von der ursprünglich großen Vielfalt von über 360 wilden Bienenarten in Nordrhein-Westfalen“, sagte Sticht. Laut Roter Liste sind bereits 52 Prozent der Bienenarten Nordrhein-Westfalens in unterschiedlichem Maße gefährdet oder sogar ausgestorben.

Der BUND hatte bereits im April 2017 gemeinsam mit der Aurelia-Stiftung einen nationalen Bienenaktionsplan vorgestellt, der Maßnahmen zum Schutz von Honigbienen, Wildbienen und anderen Bestäubern auflistet. Die wichtigsten Maßnahmen sind: deutliche Reduktion der Pestizidmenge und Verbot von bienengefährlichen Wirkstoffen, aber auch eine deutliche und zügige Reduzierung des Flächenverbrauchs.

„Das Umweltministerium stellt nach eigenen Angaben vom gestrigen Sonntag für den Ausbau und die Modernisierung von land- und forstwirtschaftlichen Wegen 4,2 Millionen Euro bereit, ohne die Vergabe an den Schutz von Wildbienenlebensräumen zu koppeln. Dies ist exakt das, was zum Niedergang der auch für die Landwirtschaft wesentlichen Populationen von bestäubenden Insektenarten führt", sagte Sticht.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.bund.net/bienenaktionsplan

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