BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Votum für zweiten Nationalpark in NRW

22. April 2012 | Naturschutz

BUND-Landesdelegiertenversammlung tagte in Bielefeld / Nationalpark Teutoburger Wald-Egge-Senne als zentraler Wahlprüfstein

Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die rasche Realisierung eines Nationalparks in Ostwestfalen. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution der heute in Bielefeld tagenden Landesdelegiertenversammlung plädieren die Umweltschützer für die Schaffung eines 8.650 Hektar großen Nationalparks im Teutoburger Wald und der angrenzenden Egge. Nach dem Ende der militärischen Nutzung auf dem angrenzenden Truppenübungsplatz Senne müsse der Nationalpark auf dieses Gebiet und damit um 11.000 Hektar erweitert werden. Daneben präsentierten die Umweltschützer weitere Forderungen zur Landtagswahl.

„Die Realisierung eines Nationalparks in Ostwestfalen ist für uns ein zentraler Wahlprüfstein“, sagte Paul Kröfges, Landesvorsitzender des BUND. „Hieran wird sich erweisen, wie ernst es die Parteien mit dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen meinen.“ Als weiteren Glaubwürdigkeitstest sieht Kröfges den Umgang mit einem Landesklimaschutzgesetz, der zunehmenden Intensivtierhaltung  und dem Straßenbau.

Der BUND kritisiert, dass Naturschutz und Erhalt der Artenvielfalt im bisherigen Wahlkampf offenbar kaum eine Rolle spiele. Nur im Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen sei  ein deutliches Bekenntnis hierzu sowie zu einem Nationalpark in OWL enthalten. Auch die Piraten forderten – allerdings unspezifisch - weitere NRW-Nationalparks.

„Der Teutoburger Wald mit angrenzender Egge und Senne ist eine einmalige, großflächige unzersiedelte Landschaft mit herausragender Bedeutung für den Naturschutz. Hier bietet sich die Chance, Natur einfach Natur sein zu lassen“, erläuterte Holger Sticht, der stellvertretende Landesvorsitzende des BUND. Ein Nationalpark ist für den Naturschutzexperten Sticht eine klassische Win-Win-Situation. Nicht nur die Natur profitiere, auch für die Umweltbildung, einen sanften Tourismus und für das Image einer Region ergäben sich Vorteile. Insofern könne ein Nationalpark zu einem Motor der Regionalentwicklung werden.

Die 130 Landesdelegiertenaus den BUND-Gruppen blickten auf ein erfolgreiches Jahr zurück. 22.600 Mitglieder unterstützten den NRW-Landesverband Ende 2011 und damit etwa 8 % mehr als im Vorjahr. Nach wie vor verzichtet der BUND-Landesverband auf institutionelle Förderung und zweifelhafte Spenden. Basis der Einnahmen sind die Mitgliedsbeiträge. „Nur so können wir unsere Unabhängigkeit wahren und mit Vehemenz das ökologische Notwendige einfordern“, sagte der BUND-Chef Kröfges.

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