BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Umweltbericht NRW 2013 ist ein Armutszeugnis

12. November 2013 | Wälder

BUND fordert mehr Stellenwert für Natur- und Umweltschutz

Anlässlich der Vorstellung des „Umweltberichts NRW 2013“ durch Umweltminister Johannes Remmel fordert der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein Umdenken von Politik und Wirtschaft. Die immer länger werdende Rote Liste der gefährdeten Pflanzen- und Tierarten, die Zunahme der Treibhausgasemissionen, der ungebremste Flächenverbrauch und die nur mageren Fortschritte beim Gewässerschutz seien ein „Wink mit dem Zaunpfahl“, der nicht länger ignoriert werden dürfe.

„Der Umweltbericht stellt Politik und Wirtschaft ein deutliches Armutszeugnis aus. Von einer Versöhnung von Ökologie und Ökonomie sind wir leider noch meilenweit entfernt“, sagte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht. „Der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen muss endlich Vorrang vor einem ungebremsten Ressourcenverbrauch bekommen.“ Der BUND fordert, den „wohlfeilen Sonntagsreden zum Erhalt der biologischen Vielfalt endlich konkrete Taten folgen zu lassen.“

Am Beispiel des Waldes zeige sich, dass die Landesregierung noch weit hinter ihren eigenen Ansprüchen hinterherhinkt. So sieht die Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung vor, 5 % deutscher Wälder aus der Nutzung zu nehmen. In NRW dagegen sind bisher nur 1 % als so genannte Wildnisgebiete vorgesehen, obwohl sich 13 % in Landeseigentum befinden und der Umweltminister damit unmittelbar Verbesserungen erzielen könnte.  

Vorrangig seien die Verabschiedung eines zeitgemäßen Landesnaturschutzgesetzes, der Stopp des vor allem durch flächenintensive Großvorhaben und Straßenneubau forcierten Flächenverbrauches und eine Abkehr von der klimaschädlichen Kohleverstromung. Auch der derzeit in Erarbeitung befindliche Landesentwicklungsplan müsse eine deutlich ökologischere Handschrift erhalten.

Neben der Landespolitik sieht der BUND in erster Linie auch die Industrie und Landwirtschaft in der Pflicht. Anstatt bei jeder Gelegenheit den Untergang des Wirtschaftsstandortes NRW heraufzubeschwören, müssten diese Sektoren endlich auch Verantwortung für ein zukunftsfähiges Wirtschaften übernehmen.

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