BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Tag des Artenschutzes: BUND fordert verstärkte Anstrengungen

29. Februar 2024 | Naturschutz, Lebensräume, Tiere und Pflanzen

Biodiversitätsstrategie des Landes muss fortgeschrieben werden

Wisente sind bei uns wieder heimisch geworden. [ Foto: Andrzej Kułak/Pixabay] Wisente sind bei uns wieder heimisch geworden. [ Foto: Andrzej Kułak/Pixabay]

  • Situation in NRW prekär
  • Wildkatze als Beispiel für mögliche Erfolge
  • Wisent aktuelles Negativ-Beispiel 

Anlässlich des Tags des Artenschutzes am 3. März weist der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland  (BUND) auf die prekäre Lage einer wachsenden Zahl von Arten in NRW hin.
 
Holger Sticht, BUND-Landesvorsitzender: „Der Anteil der gefährdeten Arten liegt in NRW bei etwa 45 Prozent, Tendenz steigend. Und das, obwohl nicht einmal annähernd alle etwa 43.000 bekannten Arten bei den Roten Listen berücksichtigt werden.“
 
Wesentliche Ursachen sind die Belastung der Landschaften durch Pestizide und andere Giftstoffe, die aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe resultierende Stickstofffracht, die Entwässerung durch Land- und Forstwirtschaft sowie die zunehmende Versiegelung und Fragmentierung von Lebensräumen. Zudem fehlt es bei vielen Schutzgebieten immer noch an der Erstellung und Umsetzung geeigneter Managementpläne.
 
Die einzelnen Erfolge bei so genannten „Leuchtturm-Arten“ zeigten aber auch, dass dem Trend entgegengesteuert werden kann, wenn die richtigen Entscheidungen getroffen und geeignete Maßnahmen umgesetzt werden. Ein Beispiel sei die Rettung der Europäischen Wildkatze. Auch wenn diese nach wie vor gefährdete Art längst nicht überall vorkommt, wo sie mal war oder wieder sein könnte, ist es durch BUND-Projekte unter finanzieller Beteiligung mehrerer Bundesländer und des Bundes in den letzten 20 Jahren gelungen, diese Art vor dem Aussterben zu bewahren.
 
„Ähnliche Anstrengungen sind derzeit bei der größten Tierart Nordrhein-Westfalens, dem Wisent erforderlich. Auch an dem Schutz dieser Schlüssel-Art hängen ganze Ökosysteme und Nahrungsnetze und damit unzählige weitere gefährdete Arten“, sagte Sticht.
Durch das einzige Wisent-Wiederansiedlungsprojekt Westeuropas war es auf Verbandsinitiative gelungen, diese einst ausgerottete Wildrindart in NRW wieder heimisch zu machen. Etwa 40 dieser Tiere streifen derzeit durch Südwestfalen, sollen aber nun mit Unterstützung des Landes eingefangen werden. „Eine Entnahme dieser streng geschützten Art verstößt nicht nur gegen Artenschutzrecht, sondern läuft auch allen Bemühungen zum Schutz der biologischen Vielfalt zuwider“, so Sticht.
 
Der BUND fordert die Landesregierung auf, die Biodiversitätsstrategie Nordrhein-Westfalens fortzuschreiben und nicht nur mit einzelnen Artenschutzprojekten, sondern auch mit einem Landesprogramm Biologische Vielfalt zu unterlegen.
 

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