BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Klimaschützer fordern: „Energiewende retten – Wind und Sonne statt Kohle, Fracking und Atom“

22. März 2014 | Energiewende, Kohle, Fracking, Windenergie

5.000 Demonstrierende in Düsseldorf

In den Landeshauptstädten Düsseldorf, Hannover, Kiel, Potsdam,  München, Mainz und Wiesbaden gingen heute nach Veranstalterangaben 30.000 Menschen gegen ein Ausbremsen der Energiewende auf die Straße. Sie kritisierten Pläne der Bundesregierung, den Ausbau von  erneuerbaren Energien, insbesondere von Windkraft an Land und der  Photovoltaik, einzuschränken.

In Düsseldorf versammelten sich etwa 5.000 Menschen zur Abschlusskundgebung auf dem Johannes Rau-Platz.  Die Demonstrierenden forderten das  entschlossene Weiterführen der Energiewende, einen Ausstieg aus der Kohleverstromung und ein gesetzliches Fracking-Verbot. Nordrhein-Westfalen komme als Energieland Nummer 1 mit den höchsten Treibhausgasemissionen eine Schlüsselrolle zu. Scheitere NRW beim Klimaschutz, scheitere auch Deutschland.

"Seit 1980 fordern die Umweltverbände, den Ausstieg aus der nuklearen und fossilen Verschwendungswirtschaft“, sagte Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands. „ Die Kohle ist keine Brückentechnologie, das können nur Einsparen und eine Effizienzrevolution sein. Klimaschutz ist nicht vereinbar mit der Kohle. Es muss Schluss sein mit dem ökologischen Kolonialismus, mit dem Kampf gegen künftige Generationen und gegen die Natur.“

Die Kritik richtete sich aber nicht nur an die Große Koalition in Berlin. Der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht appellierte an NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, endlich konsistent im Sinne des NRW- Klimaschutzgesetzes zu handeln. „Versuchen sie nicht hinten rum, die Kohle weiter zu stützen. Wir brauchen ein Kohleausstiegsgesetz und keinen Rettungsschirm für Klimakiller-Kraftwerke“, so Sticht.

Ein klares Bekenntnis der Politik zu erneuerbaren Energien und gegen die umweltzerstörende Nutzung fossiler Energien  forderte auch  Jürgen Blümer von der Bürgerinitiative gegen Gasbohren BIGG Drensteinfurt e.V. "Fracking zerstört unsere kulturelle Identität. Wir lassen nicht zu,  dass hinter dem Rücken der Menschen, die ihre Heimat lieben, aus dem Münsterland ein Gasland gemacht wird.“ Deshalb seien ein gesetzliches Fracking-Verbot und  eine grundlegende Reform des Bergrechts längst überfällig.

Die Redner erinnerten aber auch an die volkswirtschaftlichen Positiveffekte der begonnenen Energiewende. „Gerade jetzt, wo wir Deutschland die Entwicklungskosten der Erneuerbaren Energien maßgeblich geschultert haben und diese nun all ihre Vorteile in Kosteneffizienz, Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit ausspielen können, muss die Energiewende vorangetrieben werden“, sagte Klaus Schulze-Langenhorst von der Initiative „Erneuerbare Energiewende jetzt!“. Würden die Pläne der Großen Koalition umgesetzt, treffe dies vor allem auch Nordrhein-Westfalen. Die beispielsweise geplante Schlechterstellung der Windenergie im Binnenland gefährde massiv die ambitionierten Windkraft-Ausbauziele der Landesregierung.

Christoph Bautz, Geschäftsführer von campact:  „Sigmar Gabriel will die Energiewende ausbremsen und ausgerechnet die besonders kostengünstige Windenergie deckeln. Dies ist Klientelpolitik für die Kohlekraft und die angeschlagenen Energiekonzerne. Heute fordern wir mit vielen Tausenden Menschen die Ministerpräsidenten der Länder auf, Gabriel die Stirn zu bieten und ihn zu weitreichenden Zugeständnissen zu zwingen – damit auf Sonne und Wind statt Kohle und Atom gesetzt wird."

Die Demonstrationen in den sieben Landeshauptstädten wurden  organisiert von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, dem Bund für  Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem Kampagnen-Netzwerk  campact und den NaturFreunden Deutschlands sowie zahlreichen regionalen Trägern. Für den 10. Mai ist eine weitere Großdemonstration in Berlin geplant.

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb