Kleine Kätzchen in großen Wäldern

20. März 2012 | Naturschutz, Wälder, Wildkatze

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) freut sich zum Internationalen Tag des Waldes (21.3.2012) über Wildkatzennachwuchs in unseren Wäldern / Bedrohung durch Verwechselung bei der Jagd

In diesen Wochen ist es wieder soweit: In unseren Wäldern erblicken kleine Wildkätzchen das Licht der Welt. Zwei bis vier Junge werden pro Wurf zur Welt gebracht. Jedes Einzelne ein Hoffnungszeichen für den Erhalt dieser seltenen Waldbewohner.

Einst in ganz Europa weit verbreitet, ist die Wildkatze heute eine seltene Art. Die scheuen Raubtiere streifen am liebsten nachts umher und verweilen auf im Wald verborgenen Wiesen und an ruhigen, heckenreichen Säumen am Waldrand. Mit viel Glück kann man sie in abwechslungsreichen Lebensräumen im Osten und Süden Nordrhein-Westfalens wie Eifel, Siegerland und Weserbergland beobachten. Dort konnten sie Dank engagierter Arbeit des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wieder mehr geeignete Lebensräume finden.

Wildkatzen leiden nach wie vor unter der Entwertung und Zerschneidung ihrer Lebensräume durch Forstwirtschaft, intensive Landwirtschaft und Straßenbau. Eine große Gefahr droht ihnen außerdem durch die Jagd. Über 11.000 Hauskatzen wurden laut Landesbetrieb Wald und Holz allein im Jagdjahr 2010/2011 in NRW durch Jäger geschossen oder durch Jägerfallen getötet. Wie viele Wildkatzen dabei mit Hauskatzen verwechselt wurden, bleibt eine Dunkelziffer.

„Die Verfolgung von Katzen durch Jäger ist einer der größten Missstände, die wir in unseren Landschaften haben. Eine neue Landesregierung wird auch die Aufgabe haben, mit der Novellierung des Landesjagdgesetzes diesen Unfug zu beenden“, sagte Holger Sticht, stellvertretender Vorsitzender des BUND NRW.

Der BUND engagiert sich auch in NRW mit seinem „Rettungsnetz für die Wildkatze“ seit vielen Jahren für die Wiederausbreitung dieser Art. Durch Siedlungen, Landwirtschaft und Straßen zerteilte Lebensräume werden durch „grüne Korridore“ aus Bäumen und Büschen wieder miteinander verbunden. Das Projekt wird durch die Informationskampagne „Biotopvernetzung – Netze des Lebens“ begleitet, die durch das LIFE+ Programm der Europäischen Union gefördert wird.

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