BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Garzweiler: "Landesregierung kapituliert vor RWE-Interessen"

22. September 2015 | Kohle, Braunkohle, Klima & Energie, Garzweiler

Landeskabinett beschließt Kernpunkte zur "Leitentscheidung Braunkohle"

Auf heftige Kritik des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stößt die heute bekannt gewordene Entscheidung der Landesregierung zum Braunkohlentagebau Garzweiler II. "Die Entscheidung von Rot-Grün bringt wenig für den Klimaschutz und bewahrt auch die Menschen in Holzweiler nicht vor den negativen Auswirkungen des Tagebaus," sagte Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND in Nordrhein-Westfalen. "Lärm, Licht, Feinstaub und die bedrückende Wirkung einer hunderte Meter tiefen Braunkohlengrube werden die Lebensqualität in Holzweiler nachhaltig beeinträchtigen. Ein Abstand der Siedlung von nur 400 Meter zum Tagebaurand ist unzumutbar."

Der BUND zeigt sich enttäuscht über die offenbar fehlende Bereitschaft der Landesregierung, den Vorgaben des Landesklimaschutzgesetzes auch entsprechende Taten folgen zu lassen. Im Frühjahr hatte der Umweltverband ein Gutachten des renommierten Öko-Instituts vorgelegt, wonach der Großteil der in den rheinischen Braunkohlentagebauen förderbaren Kohle im Untergrund verbleiben müsste, wenn die Klimaschutzziele von Bund und Land erreicht werden sollen. Für den Tagebau Garzweiler II forderte der BUND einen Stopp an der Autobahn A 61.

"Die Landesregierung kapituliert einmal mehr vor den Bergbau-Interessen des RWE", konstatierte der BUND-Experte Jansen. Darüber hinaus kritisierte der BUND das Vorgehen der Landesregierung. Die "Pseudo-Beteiligung" von BUND und Betroffenen im Vorfeld der Entscheidung sei jetzt als "reine Show-Veranstaltung" entlarvt. Die Landesregierung habe sich bereits festgelegt und auch die noch vorgesehene Bürgerbeteiligung solle am Ergebnis nichts ändern.   

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