BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Dauerpatient Wald

20. November 2012 | Naturschutz, Wälder

BUND zum Waldzustandsbericht 2012 der Landesregierung

Düsseldorf, 20.11.2011 – „Trotz zaghafter Ansätze zur Verbesserung des Zustandes der NRW-Wälder ist die Situation nach wie vor dramatisch. Konsequenteres Handeln tut not“, so das Fazit des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) anlässlich des heute von NRW-Umweltminister Johannes Remmel vorgestellten Waldzustandsberichts 2012.

„Nur etwa ein Drittel der heimischen Wälder weist keine Schäden auf“, sagte Holger Sticht, der stellvertretende Landesvorsitzende des BUND. „Nur dem niederschlagsreichen Sommer ist es zu verdanken, dass die Schadensbilanz nicht noch dramatischer ausfällt. Die Langzeitschäden sind nach wie vor gravierend und geben zu großer Sorge Anlass.“

Dabei seien die Ursachen seit Jahrzehnten bekannt. Vor allem die Schadstoffeinträge aus Industrie, Verkehr und Intensiv-Landwirtschaft müssten konsequenter angegangen werden. In diesem Zusammenhang sei der Bau neuer Anlagen zur Massentierhaltung ebenso kontraproduktiv wie das Festhalten von Teilen der Landesregierung am Bau neuer Kohlekraftwerke.

Zudem ignoriere der größte Teil der Privatwaldbesitzer die Folgen des Klimawandels und verweigere einen entsprechenden Waldumbau. „Viele Privatwaldbesitzer setzen weiterhin auf schnellwachsende Fichten-Monokulturen oder forsten ehemalige Kyrillflächen mit Weihnachtsbaumplantagen auf.  Das sind die Klimaopfer von morgen“, sagte BUND-Waldexperte Horst Meister.  Das Sauerland sei ein besonders eklatantes Beispiel für diese negativen Tendenzen.

Der BUND fordert deshalb die Landesregierung auf, die Entwicklung standortgerechter, naturnaher  und damit an den Klimawandel angepasster Wälder stärker zu unterstützen. Es helfe wenig, wenn künftig nur die Staatswaldflächen zukunftsfähig bewirtschaftet würden, auf zwei Dritteln der Waldfläche aber „business as usual“ vorherrsche.

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