BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

BUND NRW, LEE NRW, NABU NRW: Durchsichtiges FDP-Manöver - LEE und Naturschutzverbände zeigen sich empört

17. Dezember 2013 | Wälder, Windenergie

+++ Verhalten der FDP NRW völlig unverständlich +++ Leitfaden Windenergie im Wald unter Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen ausgehandelt +++ BUND und NABU fühlen sich von FDP instrumentalisiert +++ Liberale bisher nicht als Natur- und Umweltschützer in Erscheinung getreten +++ BUND-Vorsitzender Sticht: FDP habe bisher bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen den Schutz der biologischen Vielfalt gearbeitet +++ LEE-Vorsitzender Düser: „Wandlung vom Saulus zum Paulus unglaubwürdig“ +++

Der morgen von der FDP-Fraktion in den Düsseldorfer Landtag eingebrachte Antrag, Waldstandorte für Windenergieanlagen grundsätzlich auszuschließen, stößt auf Unverständnis beim Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW e.V., dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) Landesverband NRW e.V. und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband NRW e.V. (BUND). Andreas Düser, Vorstandsvorsitzender des LEE NRW: „Die FDP verhält sich völlig unverständlich. Schließlich ist der Leitfaden Windenergie im Wald vor nicht allzu langer Zeit unter Beteiligung aller relevanten Gruppen - auch der Naturschutzverbände - ausgiebig besprochen und mit großer Übereinstimmung ausgehandelt worden.“ Düser hält die jetzigen Forderungen für heuchlerisch: „Den Wandel vom Saulus zum Paulus in Sachen Naturschutz nehme ich der FDP nicht ab. Vielmehr wird hier versucht einen neuen Keil zwischen Naturschutz und Erneuerbare Energien zu treiben - das wird der FDP aber nicht gelingen!“, so der LEE-Vorsitzende.

Auch Josef Tumbrinck, Landesvorsitzender des NABU NRW, sieht das so. Der Leitfaden Windenergie im Wald decke im Wesentlichen alle Konfliktfelder ab. „Hier ist die Grundlage für eine gute fachliche Bearbeitung und Beurteilung von Vorhaben gelegt worden.“ Nach jeweils individueller naturschutzfachlicher Prüfung könnten Kiefern- und Fichtenmonokulturen mit einem geringen ökologischen Wert als Windvorranggebiete ausgewiesen werden. Die Umwelt- und Naturschutzverbände stört vor allem, dass die FDP im Vorfeld der Antragsstellung überhaupt nicht auf sie zugekommen sei oder sich mit ihren Positionen vertraut gemacht habe. Stattdessen werde versucht vermeintliche Naturschutzpositionen zu vereinnahmen.

Holger Sticht Vorsitzender des BUND NRW: "Es ist amüsant, dass die FDP plötzlich den Naturschutz für sich entdeckt, wenn es darum geht, ihn als Vehikel gegen die Bürger-Energiewende einzusetzen.“ Dabei habe diese Partei bisher bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen den Schutz der biologischen Vielfalt gearbeitet. So sei auch verständlich, warum der Antrag fachlich nicht fundiert ist. Zu offensichtlich diene er nur dazu, einer am Abgrund stehenden Partei zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. "Der FDP empfehle ich für die Zukunft, sich vor Erstellung eines solchen Antrags mal mit uns auseinanderzusetzen, dann hätten sie sich diesen peinlichen Fauxpas sparen können", so Sticht.

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